Ab jetzt wird durchgemischt: In der bevorstehenden Runde der DEL treffen die Teams der Gruppe Nord auf die Teams der Gruppe Süd. Auf Platz eins im Norden thronen die Eisbären Berlin, im Süden sind die Adler Mannheim vorn. Sind beide nicht mehr von der Spitze zu verdrängen?
Nach 24 gruppeninternen Spielen in den beiden Staffeln hat im Norden Bremerhaven überschaubare sechs Zähler Rückstand auf die Eisbären – die Fischtown Pinguins dürfen sich also durchaus noch Chancen ausrechnen, von der Tabellenspitze aus in die Playoffs zu starten. Im Süden wird es für die Verfolger von Mannheim deutlich schwerer: München und Ingolstadt hecheln den Adlern schon satte zwölf beziehungsweise 16 Punkte hinterher.
Auf jeden Fall wartet auf jedes der 14 DEL-Teams ab Samstag ein Hammerprogramm: Die anstehenden Spiele werden im Back-to-back-Modus absolviert, es werden also Partien an aufeinanderfolgenden Tagen ausgetragen. Sprich: Die anstehenden 14 Begegnungen für jedes Team werden bis 18. April, also innerhalb von 30 Tagen, ausgetragen. Wer kommt mit dieser heftigen Belastung am besten klar?
Playoffs in verkürztem Format
Danach geht es jedoch ohne Verschnaufpause mit den Playoffs weiter. Aufgrund von Corona aber in veränderter Form: Die besten vier Teams jeder Gruppe erreichen die K.-o.-Runde. Das Viertelfinale (ab 20. April) wird innerhalb der Gruppen ausgespielt. Ab dem Halbfinale geht es dann über Kreuz weiter. Um eine Runde in den Playoffs für sich zu entscheiden, genügen in dieser Saison schon zwei Siege (Best-of-three). In den Vorjahren waren hierfür vier Siege notwendig (Best-of-seven).
Die Tabellen nach dem 28. Spieltag (jedes Team hat bislang 24 Spiele auf dem Konto):
Gruppe Nord
1. Berlin 52 Punkte
2. Bremerhaven 46 P.
3. Wolfsburg 38 P.
4. Iserlohn 37 P.
5. Köln 33 P.
6. Düsseldorf 31 P.
7. Krefeld 15 P.
Gruppe Süd
1. Mannheim 58 Punkte
2. München 46 P.
3. Ingolstadt 42 P.
4. Schwenningen 33 P.
5. Straubing 29 P.
6. Augsburg 27 P.
7. Nürnberg 17 P.
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Nürnberg Ice Tigers – Iserlohn Roosters
Sa., 17:30 Uhr: Nürnberg und lserlohn eröffnen die Back-to-back-Runde. Mit unterschiedlichen Voraussetzungen: Die Ice Tigers sind im Süden abgeschlagen Letzter – und planen bereits für die nächste Saison. Als neuer Sportdirektor wurde Ex-Nationalspieler Stefan Ustorf verpflichtet. Iserlohn hingegen steht mitten im Kampf um die Playoffs. Die Roosters tauschten am 23. Februar den Trainer: Nach dem 1:5 gegen Bremerhaven musste Jason O’Leary gehen, der eigentlich seinen Abschied zu Saisonende angekündigt hatte – ihn beerbte der bisherige Assistenztrainer Brad Tapper.
Mein Tipp: Die Roosters könnten sogar noch weiter nach oben fliegen in der Tabelle – wenn es ihnen gelänge, öfter von der Strafbank wegzubleiben. Ähnlich undiszipliniert agierte allerdings bislang auch Nürnberg. Die Ice Tigers verloren ihre letzten vier Heimspiele, davon eines nach Overtime und eines nach Penaltyschießen. Daher: Unentschieden nach 60 Minuten.
Straubing Tigers – FP Bremerhaven
So., 14:30 Uhr: Straubing fehlen nur vier Zähler auf einen Playoff-Platz. Mit drei Heimsiegen in Folge, davon zwei in Overtime, kämpften sich die Tigers wieder näher an Platz vier heran. Die Niederbayern müssen noch länger auf ihren Kapitän Sandro Schönberger verzichten, der sich einer Hüft-OP unterzog. Noch besser drauf als Straubing ist derzeit Bremerhaven, das zuletzt insgesamt vier Erfolge in Serie feierte. Auch die letzten drei Auftritte in der Fremde wurden allesamt gewonnen (davon einer in Overtime).
Mein Tipp: Mit Brandon Maxwell und Tomas Pöpperle verfügen die Penguins über ein exzellentes Torhüterduo. Hier könnte sich die Offensive der Tigers die Zähne ausbeißen. Daher: Knapper Sieg für Bremerhaven nach 60 Minuten.
Eisbären Berlin – Augsburger Panther
So., 17 Uhr: Mit 98 Treffern sind die Eisbären das bislang torhungrigste Team der DEL. Alleine in den letzten vier Partien waren die Berliner vorne 24 Mal erfolgreich – und fuhren vier Siege ein. Nationalspieler Marcel Noebels steht mit 37 Punkten momentan an der Spitze der Scorerliste. Gegner Augsburg hat im Süden den Kampf um die Playoffs längst noch nicht aufgegeben. Allerdings müssen die Panther noch auf ihre Nummer eins im Tor verzichten: Olivier Roy fehlt noch wegen einer Knieverletzung und wurde zudem positiv auf das Coronavirus getestet.
Mein Tipp: Mit den Eisbären verlässt auch dieses Mal das heimstärkste Team der DEL nach 60 Minuten das Eis als klarer Sieger .
Kölner Haie – Schwenninger Wild Wings
So., 19:30 Uhr: Die Haie kassierten am Mittwoch eine 1:3-Heimschlappe gegen den direkten Playoff-Konkurrenten Wolfsburg. Damit wuchs der Abstand des Tabellenfünften auf Rang vier auf vier Zähler an. Jetzt geht es gegen die Wild Wings, die ebenso wie Köln 33 Punkte auf dem Konto haben. Einer der Trümpfe von Schwenningen steht im Tor: Joacim Eriksson. Der Schwede überragt mit einer Fangquote von 92,2 – Bestwert in der DEL.
Düsseldorfer EG – EHC Red Bull München
Mo., 18:30 Uhr: Düsseldorf will endlich seinen katastrophalen Negativlauf stoppen, um doch noch auf den Playoff-Zug aufzuspringen: Die DEG kassierte zuletzt sechs Pleiten in Serie und blieb dabei ohne Punkt. Die Ausfälle der Abwehrspieler Marc Zanetti und Johannes Johannesen wiegen schwer. Ganz anders München, das vier der vergangenen fünf Partien gewann – nur das Spitzenspiel in Mannheim ging mit 0:2 knapp verloren. Red Bull hat bereits satte 90 Tore erzielt, aber auch schon 69 Gegentreffer geschluckt. Da kommt es wie gerufen, dass Abwehrhüne Konrad Abeltshauser seit Kurzem wieder einsatzbereit ist.
Adler Mannheim – Grizzlys Wolfsburg
Mo., 18:30 Uhr: Südprimus Mannheim holte mit bislang 58 Punkten die meisten Zähler aller DEL-Teams. Von den bisherigen 24 Partien verloren die Adler lediglich vier, davon nur zwei nach 60 Minuten. In den letzten elf Partien wurden zehn Siege (alle nach 60 Minuten) eingefahren – nur in Straubing gab es ein 2:3 nach Overtime. Das 2:0 im Spitzenspiel gegen München am 8. März gab zusätzlich Auftrieb. Mit dem Kanadier Sean Collins aus der russischen KHL wurde in der Offensive nochmals nachgelegt. Gegner Wolfsburg verschaffte sich durch den jüngsten 3:1-Sieg in Köln Luft im Playoff-Kampf. Die Grizzlys haben bereits jetzt die Verträge mit etlichen Leistungsträgern verlängert – das schafft Vertrauen für die jetzige Saison.
ERC Ingolstadt – Krefeld Pinguine
Mo., 20:30 Uhr: Ähnlich wie Nürnberg im Süden hinkt Krefeld im Norden der Konkurrenz mächtig hinterher. Die Pinguine holten aus den 24 Spielen erst vier Siege und insgesamt 15 Punkte. Im Süden ist Ingolstadt derweil klar auf Playoff-Kurs und duelliert sich mit München um Rang zwei. Nur vier Punkte Rückstand hat der ERCI auf die Bullen derzeit. Wer am Ende der Vorrunde Platz zwei belegt, genießt im Viertelfinale den wichtigen Heimvorteil.