Meister gegen Herausforderer zum DEL-Saisonstart: Die Eisbären Berlin wollen ihren Titel verteidigen, Red Bull München an die Meisterjahre 2016 bis 2018 anknüpfen. In der Vorsaison unterlagen die Eisbären den Bullen klar 0:5 und 1:4. Dritter DEL-Meisterschaftsanwärter sind die Adler Mannheim.
Die Vorfreude ist groß in der Deutschen Eishockey-Liga: Endlich sind wieder Fans in den Arenen zugelassen, je nach Standort zwischen 30 und 50 Prozent der Hallenkapazität. Beim Auftaktduell Eisbären Berlin gegen Red Bull München sind immerhin 6.500 Zuschauer live dabei.
Inklusive Neuling Bietigheim aus Baden-Württemberg umfasst die Liga neuerdings 15 anstatt wie bislang 14 Klubs – in der Vorsaison gab es mit den Steelers einen Aufsteiger aus der DEL 2, aber aufgrund der Corona-Pandemie keinen Absteiger. In der kommenden DEL-Spielzeit 2021/22 wird nun erstmals wieder ein sportlicher Absteiger ermittelt.
Es stehen nunmehr insgesamt 60 Spieltage beziehungsweise 56 Hauptrundenpartien für jedes Team auf dem Programm. Unterbrochen wird die Saison im November durch den Deutschland Cup und im Januar beziehungsweise Februar 2022 durch die Olympischen Winterspiele in Peking. Ein Saison-Highlight in der Hauptrunde wird das Wintergame am 1. Januar 2022 zwischen Köln und Mannheim in der Kölner Fußballarena werden. Wie viele Fans im Stadion dann mit dabei sein dürfen, ist noch unklar.
Eisbären noch nicht bereit?
Mit Berlin, München, Mannheim und Bremerhaven haben derweil schon vier DEL-Teams ihre ersten Pflichtspiele absolviert. Alle vier sind in der Gruppenphase der Champions Hockey League im Einsatz. Doch während München, Mannheim und Bremerhaven als jeweils Gruppenerster auf Kurs K.-o.-Runde liegen, steht Berlin vor dem Aus.
Die Hauptstädter kassierten beim 3:5 gegen den schwedischen Klub Skelleftea AIK die vierte Pleite im vierten Spiel und zieren den letzten Platz in Gruppe E. Dementsprechend angefressen reagierte Trainer Serge Aubin hinterher:
„Das war inakzeptabel. Wir waren im ersten Drittel nicht bereit und haben nicht gut gespielt. Unsere Zweikampfstärke war nicht annähernd da, wo sie sein sollte. Wir müssen anfangen, Hockey zu spielen und ein paar Spiele gewinnen“,
erklärte der 46-jährige Kanadier. Die Eisbären verloren vor Saisonbeginn in Playoff-MVP Ryan McKiernan und John Ramage zwei Schlüsselspieler in der Abwehr. Die dafür geholten Kanadier Morgan Ellis (Ingolstadt) und Nicholas B. Jensen (Düsseldorf) müssen erst noch vollständig integriert werden. Mit Kris Foucault verließ zudem ein Topstürmer den Meister. Dafür kam unter anderem Manuel Wiederer, dereinst 2016 von San Jose an 150. Stelle gedraftet.
Eisbären Berlin – Red Bull München im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 19:30 Uhr bei Magenta Sport und Sport1.
Red Bull gierig auf den Meisterpott
Unterdessen ist man ganz im Süden heiß darauf, die letzten Jahre vergessen zu machen und nach 2016, 2017 und 2018 endlich wieder nach dem Meisterpott zu greifen. Red Bull München will im Titelrennen wieder Vollgas geben. In der Vorsaison scheiterte man im Viertelfinale ziemlich überraschend an Ingolstadt.
„Es ist unser Anspruch, jedes Jahr Meister zu werden. Die vorigen Jahre sind nicht für uns gelaufen. Wir waren in der Nähe – aber das ist nicht das, was wir wollen. Wir wollen wieder an die Spitze. Jeder von uns brennt darauf, anzugreifen“,
sagte Stürmer Patrick Hager der AZ in einem Interview. Beim Vergleich in Berlin gebe es gleich „die riesen Möglichkeit zu zeigen, wie stark wir in diesem Jahr sind.“ Verstärkt haben sich die Münchner unter anderem mit den Granaten Freddie Tiffels (Köln), Ben Smith (Mannheim/beide Sturm) und Jonathon Blum (Färjestad/Abwehr).
...und am Ende lacht mit den Adler Mannheim der Dritte und wird Meister?
Geht es nach den 15 Trainern der DEL, werden die Adler Mannheim Deutscher Eishockeymeister 2022. Fünf Coaches sprachen sich für die Adler aus, die in der vergangenen Saison im Halbfinale an Wolfsburg scheiterten. Drei weitere Trainer nannten Mannheim und München gleichermaßen als ihre Favoriten.
Die Adler haben sich namhaft verstärkt. Unter anderem kam Nationalspieler Korbinian Holzer aus der russischen Liga (KHL). „Der Titel ist das Ziel!“, meint der 33-jährige Abwehrhüne, der lange Zeit in der NHL dem Puck hinterherjagte. Zurückhaltender ist Adler-Coach Pavel Gross:
„Wir wollen natürlich auch ein Wörtchen im Kampf um die Meisterschaft mitreden“,
sagte der 53-jährige Deutsch-Tscheche. Neben Holzer holte Mannheim Ausnahmestürmer Borna Rendulic zurück und verpflichtete Nigel Dawes sowie in Lean Bergmann und Tim Wohlgemuth zwei weitere Nationalspieler. Zudem kam im 21 Jahre alten Ruslan Ischkakow ein russisches Toptalent.
„Die Adler sind mein Favorit. Sie verfügen über eine unglaubliche Tiefe im Kader und sind nach dem Scheitern im Halbfinale vergangene Saison sicher hungrig auf Erfolg“, erklärte Augsburg-Coach Mark Pederson.
Eisbären gegen München: Voraussichtliche Aufstellungen
Eisbären Berlin
Niederberger (Ancicka) – Wissmann, Jensen, Despres, Hördler, Mik, Müller, Geigel – Clark, Pföderl, Noebels, Fiore, Boychuk, White, Wiederer, Byron, Rossmy, Zengerle, Streu
Red Bull München
Aus den Birken (Fießinger) – Daubner, Blum, Boyle, Seidenberg, Redmond, Abeltshauser, Appendino, Szuber – Ortega, Kastner, Varejcka, Ehliz, Hager, Gogulla, Parkes, Street, Tiffels, Cimmermann, Lindner, Eckl