Drittes Playoff-Finale in der DEL, dritter Auswärtssieg? Bislang haben sowohl die Eisbären Berlin als auch Red Bull München je eine Partie auf fremdem Eis gewonnen. Zuletzt in Berlin lieferten die Bullen jedoch beim 5:4-Erfolg großteils eine Demonstration ihrer Stärke ab (Mi., 19:30 Uhr). Gibt es also nun doch den ersten Heimerfolg in dieser best-of-seven-Serie zu bewundern?
Schluss mit Abtasten!
Das große Abtasten zwischen Bullen und Eisbären sollte nach den ersten beiden Duellen vorbei sein; man kennt sich nun: Im ersten DEL-Finale in München erstickten die Hauptstädter das bekannte Forechecking der Bullen schon im Keim, nutzten ihre Chancen konsequenter als die Hausherren und fuhren so den 4:3-Sieg ein. In Berlin wiederum legte Titelverteidiger München ein dermaßen hohes Anfangstempo vor, dass die Eisbären sich nur noch mit Strafen zu helfen wussten. Die Konsequenz: zwei Powerplay-Tore für die Bullen. Davon beflügelt bauten diese die Führung auf 5:2 aus – der Berliner Endspurt mit zwei Treffern kam dann letztlich zu spät.
So sieht's bei München aus:
Sichtlich erleichtert waren Spieler und Trainer des Meisters, nachdem der 1:1-Ausgleich in Berlin geglückt war. Florian Kettemer, Schütze des vorentscheidenden Tores zum 3:1, meinte: „Jetzt geht es von Null los. Wir haben jetzt eine best-of-five-Serie.“ Wieder dabei in Berlin war Raubein Steve Pinizzotto, der seine Fünf-Spiele-Sperre abgesessen hatte und sich gleich mit einem Tor (2:1) zurückmeldete. Fehlen könnte beim Heimspiel im ausverkauften Olympia-Eisstadion Abwehrrecke Ryan Button (Verdacht auf Gehirnerschütterung). Silbermedaillen-Gewinner Dominik Kahun, heißer Kandidat für einen Wechsel aus der DEL in die NHL zur kommenden Saison, glaubt nun zu wissen, was zu tun ist: „Wir sind sehr viel gelaufen in Spiel zwei und haben härter gespielt als in Spiel eins. So müssen wir es beibehalten.“
So sieht's bei Berlin aus:
Läuft es nun für die Eisbären wie im letzten Jahr? Da führten die Berliner ebenfalls nach einem Auswärtssieg in München mit 1:0 in der DEL-Halbfinalserie, verloren aber dann vier Begegnungen in Folge und die Serie mit 1:4. Eisbären-Coach Uwe Krupp wollte diesen Gedanken nach der knappen 4:5-Heimpleite gar nicht erst aufkommen lassen. „Wir haben im letzten Drittel noch mal ein Spiel draus gemacht und gezeigt, dass wir auf eine längere Serie vorbereitet sind“, so der Ex-Bundestrainer zur Aufholjagd, die die Seinen von 2:5 auf 4:5 herangebracht hatte. Was bei den Hauptstädtern wieder besser laufen muss? Stürmer Sean Backman: „Wir müssen es für die Münchener ungemütlich machen und dafür sorgen, dass sie in der Defensive stehen und nicht wir.“ Ob dies gelingt?
Die bisherigen sechs Duelle in dieser Saison:
Begegnung | ERG | Datum |
---|---|---|
Berlin – München | 4:5 | 15.04.18 |
München – Berlin | 3:4 | 13.04.18 |
Berlin – München | 3:2 | 28.02.18 |
München – Berlin | 4:1 | 05.01.18 |
Berlin – München | 5:4 n.P. | 22.10.17 |
München – Berlin | 4:2 | 24.09.17 |
Meine Prognose:
Favorit München hat den Schock der Heimniederlage gut weggesteckt und in Berlin dank starker erster 40 Minuten die Serie zum 1:1 ausgeglichen. Die Eisbären legten zwar noch eine Aufholjagd hin, doch die Drangphase überstanden die Bullen; das gibt der Defensive um den starken Keeper Danny aus den Birken zusätzlich Auftrieb. Wichtig dürfte in München auch sein, wer in Spiel drei in Führung geht. Ich glaube, dass München das sein wird. Die Berliner werden im Olympia-Eisstadion 60 Minuten einem Rückstand hinterherlaufen. Mein Tipp: Sieg München mit Quote 1,70, und zum dritten Mal im Finale bei Tore Weniger/Mehr als 5,5 (Gesamttore) der Tipp Mehr mit Quote 1,80.