Während an der Tabellenspitze der DEL das Trio aus München, Nürnberg und Berlin einsam seine Kreise zieht, ist für die dahinter liegenden Teams bis Platz elf noch gar nichts entschieden. Mittendrin: Bremerhaven (5.) und Mannheim (10.). Das direkte Duell an der Nordsee hat also durchaus Endspielcharakter – und das schon vor Beginn der K.-o.-Spiele!
Die Ausgangsposition:
Den Tabellenvierten Köln (73 Punkte) und den -elften Düsseldorf (63) trennen in der DEL gerade einmal zehn Zähler. Vier Spieltage vor Schluss der Vorrunde kämpfen also noch mindestens acht Teams um die Teilnahme an den Playoffs (Platz 1 bis 6) bzw. an den Pre-Playoffs (Platz 7 bis 10.). Mittendrin: die Fischtown Pinguins Bremerhaven als Fünfter (72 Punkte) und Adler Mannheim als Zehnter (67 Punkte). Es geht also um viel bei diesem direkten Aufeinandertreffen. Dem Verlierer droht im schlimmsten Fall das vorzeitige Saisonaus – weil ihm die Punkte aus genau diesem Duell fehlen könnten.
Die Kontrahenten:
Bremerhaven: Wow! Die Fischtown Pinguins schlugen zuletzt sogar die hoch eingeschätzten Nürnberger klar mit 6:3. Überhaupt sind die Norddeutschen derzeit zuhause „pinguinstark“: Zuletzt holten sie an der Waterkant fünf „Dreier“ in Serie. Dabei war Bremerhaven vor Saisonbeginn als einer der Kandidaten gehandelt worden, die die Playoffs verpassen werden. Mittlerweile steht man als Fünfter aber schon mit einem Bein in den K.-o.-Spielen. Besonders gut drauf war zuletzt übrigens Ross Mauermann: Der Stürmer traf gegen die Ice Tigers gleich dreimal. Ansonsten sind die Pinguins personell ziemlich ausgeglichen besetzt – eine der Stärken des Teams von Coach Thomas Popiesch. Hingegen ist eine ihrer Schwächen: die Fairness. Mit 11,54 Strafminuten pro Partie sind sie nur Drittletzter der Fairplay-Tabelle. Werden die vielen Hinausstellungen am Ende der Vorrunde doch noch ein Problem? Oder stecken die Pinguins das mit ihrem guten Unterzahl-Spiel weg?
Mannheim: Was ist nur mit den Adlern los? Vor Saisonstart als Mitfavorit auf den DEL-Titel gehandelt, dümpelt das Team von Coach Bill Stewart auf Rang zehn herum. Zwar hielt man zuletzt zuhause gegen Meister München zwei Drittel lang mit (1:1), musste sich aber letztlich mit 1:3 beugen. Überhaupt hat man die bislang enttäuschende Saison bei den Kurpfälzern schon ein wenig abgehakt: Zur nächsten Spielzeit will man mit Coach Pavel Gross einen Neuanfang starten – der Ex-Adler-Spieler stand zuletzt bei Wolfsburg hinter der Bande und führte die Grizzlys zweimal ins Finale. Zurück zur aktuellen Situation in Mannheim: Da zeigen die Adler immer mal wieder zwei Gesichter. Einem 7:3-Kantersieg in Wolfsburg ließen sie eine 2:3-Heimpleite gegen Iserlohn folgen. Einzig wirklich zuverlässiger Scorer im Team ist Chad Kolarik, der bisher 43 Punkte sammelte. Raffen sich die Adler, in denen viel Potenzial schlummert, im Endspurt auf?
Letzte Spiele Bremerhaven:
- gegen Nürnberg S 6:3
- in Köln N 2:5
- gegen Düsseldorf S 5:0
- gegen Iserlohn S 4:3
- in Ingolstadt S 3:2 n.V.
Letzte Spiele Mannheim:
- gegen München N 1:3
- gegen Iserlohn N 2:3
- in Wolfsburg S 7:3
- gegen Ingolstadt S 3:1
- gegen Düsseldorf S 3:1
Die letzten Duelle:
Saison 2017/18:
- 30.12.17: Mannheim – Bremerhaven 5:1
- 22.10.17: Bremerhaven – Mannheim 2:1 n. V.
- 15.09.17: Mannheim – Bremerhaven 2:4
Saison 2016/17:
- 25.01.17: Bremerhaven – Mannheim 6:7 n. V.
- 13.01.17: Mannheim – Bremerhaven 4:3
- 02.12.16: Bremerhaven – Mannheim 3:5
- 14.10.16: Mannheim – Bremerhaven 4:2
Mein Tipp:
Zeigen sich die wechselhaften Adler von ihrer starken Seite, könnten sie den einen oder anderen Punkt an der Waterkant entführen – so wie Ende Oktober 2017. Auf der anderen Seite stehen die heimstarken Bremerhavener, denen die Nürnberg-Gala zusätzlichen Mut gegeben hat. Für beide Teams steht unheimlich viel auf dem Spiel, daher könnte es ein enges Match werden. Also: Knapper Heimsieg Bremerhaven (ohne Overtime/Penalties), Tipp 1 bei der Siegwette, Quote 2,10.