Die deutsche Nationalmannschaft ist glänzend in die WM-Qualifikation gestartet. Nach zwei Siegen gegen Österreich und Georgien hat das Team von Bundestrainer Henrik Rödl die Chance, gegen den Favoriten Serbien den nächsten Schritt Richtung WM 2019 zu machen.
Deutschland gegen Serbien ist nicht nur das Duell zweier Top-Teams, sondern auch der Tiebreaker zwischen den beiden Mannschaften, die ihre Auftaktspiele zur WM-Qualifikation 2019 gewinnen konnten. In Frankfurt, vor ausverkauftem Haus, wollen die DBB-Herren den Vorteil nutzen und in Führung gehen.
Deutschland setzt auf Kontinuität
Nach der EuroBasket 2017 hat Henrik Rödl das Amt des Bundestrainers von Chris Fleming übernommen. Rödl war in den vergangenen Jahren Assistent im Stab und führt nun das Konzept der Nationalmannschaft fort. Er muss, wie alle Nationen, auf die NBA-Spieler verzichten. Sein Pool besteht aus den Spielern der BBL und den europäischen Ligen.
Mit BBL-Topscorer Robin Benzing, Danilo Barthel vom FC Bayern und Johannes Voigtmann von Vitoria ist die Mannschaft auch ohne Dennis Schröder und Daniel Theis gut besetzt. Der Kern kennt sich mittlerweile und hat die ersten beiden Quali-Spiele in Österreich (90:49) und gegen Georgien (79:70) erfolgreich absolviert. Für Rödl selbst ist das Spiel gegen Serbien sehr wichtig: „Das Februar-Fenster mit den Spielen gegen Serbien und in Georgien ist das wichtigste. Hier müssen wir uns beweisen und die Weichen stellen.“
Unter Rödl spielt Deutschland einen schnellen Basketball mit einer guten Mischung aus Schützen von außen und großen Spieler, die in Brettnähe punkten können. Das System ermöglicht viele Zähler, was der Schnitt von 84,5 Punkten beweist. Die Speerspitzen in der Offensive waren Robin Benzing (25 Punkte gegen Georgien), sowie Bayerns Maik Zirbes (17). Gegen Serbien sind vor allem die schnellen Guards wie Maodo Lo und Ismet Akpinar in der Verantwortung, das Brett zu attackieren.
ODDSET sieht Deutschland als Außenseiter auf den Sieg bei einer Quote von 2,60. Das Handicap liegt bei +4,5 – Quote 1,75.
Highlights vom Spiel Deutschland gegen Georgien
Serbien und die Breite
Serbien kann den Wegfall der NBA-Akteure wie Milos Teodosic besser verkraften, als die meisten Nationen. Die Truppe von Bayerns Trainer Sasa Djordjevic, der auch das Nationalteam betreut, ist gefüllt mit erstklassigen Spielern, die von ihren europäischen Mannschaften die Freigabe erhalten haben.
In den ersten beiden Partien, in denen Serbien im Schnitt 95 Punkte erzielte, war Big Man Miroslav Raduljica mit 21,5 Punkten und 8,0 Rebounds der entscheidende Mann. Der Silbermedaillengewinner von Rio 2016 besitzt einen breiten Kader. Djordjevic kann auch auf seinen, bei Bayern München spielenden Aufbauspieler Stefan Jovic zurückgreifen, der zuvor verletzt passen musste.
Serbiens Stärke ist die Vielseitigkeit in der Offense, gepaart mit einer aggressiven Verteidigung, die Ballverluste erzwingen will und den Rebound kontrolliert. Alba Berlins Stefan Peno wird als zweiter BBL-Akteur auf der Point-Guard-Position agieren. Der Gast geht als Favorit in die Partie gegen Deutschland, allein schon aufgrund der Erfahrung.
ODDSET gibt den Serben eine Quote von 1,45 für einen Sieg. Das Handicap ist -4,5 (Quote 1,75).
Statistiken
Letzte 5 Spiele
Deutschland
Serbien
Faktoren für den Sieg
Serbien konnte die vergangenen drei Duelle gegen Deutschland gewinnen. Der letzte Sieg des DBB datiert zurück auf das Jahr 2011. Beide Teams müssen auf wichtige Säulen verzichten, Deutschland mehr noch als Serbien, die den Ausfall von Teodosic und Bogdan Bogdanovic aufgrund der Kadertiefe kompensieren können.
Serbiens Stärke war in den ersten beiden Quali-Spielen unter dem Korb zu finden. 39 Freiwürfe pro Partie, dazu eine massive Dominanz beim Rebound und eine solide Quote aus der Distanz. Das Duell unter den Körben zwischen Raduljica und Voigtmann, bzw. Zirbes, wird besonders spannend. Wer den Rebound kontrolliert, könnte die Partie kontrollieren. Beide Mannschaften beschützten den Ring nicht gerade gut, was es den schnellen Spielern ermöglicht, in die Zone zu ziehen und Abschlüsse zu suchen.
Mein Tipp für das WM-Qualifikationsspiel
Deutschland hat eine schwierige Aufgabe vor sich. Zumal es ja auch zum Rückspiel in Serbien antreten darf. In Frankfurt, vor ausverkauftem Haus, muss ein Sieg her, um die gute Ausgangsposition in der Gruppe zu halten.
Serbien ist individuell und teamtaktisch besser aufgestellt. Die Mannschaft kennt sich und ihre Stärken, was beispielsweise die 24 Assists pro Spiel belegen. Da will Deutschland erst hin. Der Anfang im November war gut. Nun muss Rödls Team den nächsten Entwicklungsschritt machen.
Ist Benzing gut drauf und die Mannschaft reduziert die Ballverluste, dann kann die Partie, mit den Fans im Rücken, zu einer knappen Angelegenheit werden.
Ich setze auf Deutschland +4,5 bei einer Quote von 1,75.