Re-Start in der NBA: Ab Freitag nimmt die beste Basketballliga der Welt ihren Spielbetrieb wieder auf. 22 Teams spielen in Orlando um die Meisterschaft. Sind die ursprünglichen Favoriten noch immer die Favoriten? Welchen Teams hat die Pause sogar genützt und worauf gilt es in den kommenden Wochen zu achten?
NBA-Re-Start: Nach viereinhalb Monaten Pause aufgrund des Ausbruchs von COVID-19 re-startet die NBA am Freitag in Orlando. Die 22 teilnehmenden Teams spielen jeweils acht reguläre Partien, um die finalen Platzierungen festzulegen. 16 Mannschaften schaffen es dann in die Playoffs. Soweit die normalen Rahmenbedingungen. Die NBA hat sich doch noch einige Besonderheiten ausgedacht, auf die es beim Wiederbeginn der Spielzeit zu schauen gilt.
Die Teilnehmer und der Kampf um Platz 8
22 Teams spielen um 16 Plätze. Hierbei sind es jedoch nicht jeweils elf aus jeder Conference. Die folgenden Tabellen geben Aufschluss, welche Mannschaften am NBA-Re-Start in Orlando teilnehmen.
Eastern Conference
Team | Bilanz | |
---|---|---|
Milwaukee Bucks | 53-12 | |
Toronto Raptors | 46-18 | |
Boston Celtics | 43-21 | |
Miami HEAT | 41-24 | |
Indiana Pacers | 39-26 | |
Philadelphia 76ers | 39-26 | |
Brooklyn Nets | 30-34 | |
Orlando Magic | 30-35 | |
Washington Wizards | 24-40 |
Western Conference
Team | Bilanz | |
---|---|---|
Los Angeles Lakers | 49-14 | |
Los Angeles Clippers | 44-20 | |
Denver Nuggets | 43-22 | |
Utah Jazz | 41-23 | |
Oklahoma City Thunder | 40-24 | |
Houston Rockets | 40-24 | |
Dallas Mavericks | 40-27 | |
Memphis Grizzlies | 32-33 | |
Portland Trailblazers | 29-37 | |
New Orleans Pelicans | 28-36 | |
Sacramento Kings | 28-36 | |
San Antonio Spurs | 27-36 | |
Phoenix Suns | 26-39 |
Die NBA ging bei der Auswahl von der Bilanz aus, die die Teams am 11. März, dem letzten Spieltag vor der Pandemie vorzuweisen hatten. Im Westen sind wesentlich mehr Klubs an Platz acht dran, als im Osten. Der Achtplatzierte ist – anders als sonst – nicht automatisch für die Playoffs qualifiziert. Ist der Neuntplatzierte auf vier Spiele dran, so duellieren sich die beiden Teams um den Playoff-Einzug. Der Achte muss nur ein Spiel gewinnen, der Neunte hingegen zwei.
Im Osten stehen Brooklyn (7), Orlando (8) und Washington (9) im Fokus, im Westen Memphis (8), Portland (9), New Orleans (10), Sacramento (11), San Antonio (12) und Phoenix (13).
Das macht den Re-Start besonders spannend, da es zum Ende der Platzierungsspiele noch ein Mini-Turnier geben könnte.
NBA-Re-Start: Wer sind die Favoriten?
Wesentlich spannender als der Kampf um den achten Platz ist die Frage, welche Teams die Chance auf den NBA-Titel haben. Vor der Unterbrechung kristallisierten sich die L.A. Lakers, Clippers und Milwaukee Bucks heraus.
Alle drei Teams stehen nicht nur oben in den Tabellen, sondern zeichnen sich auch durch die – auf dem Papier – stärksten Kader aus. LeBron James und Anthony Davis führen die Lakers an, Kawhi Leonard und Paul George die Clippers. Der gern genutzte Begriff »Battle of L.A.« ist gleichermaßen ein Kampf um die NBA-Krone. Experten sind sich fast sicher, dass der Sieger aus diesem potenziellen Duell am Ende auch die Trophäe in die Höhe streckt.
Zwar werden den Milwaukee Bucks um MVP Giannis Antetokounmpo erhebliche Chancen eingeräumt. Allein der zweite Superstar neben dem »Greek Freak« fehlt bisher. Die Bucks unterlagen in der vergangenen Saison den Raptors im Finale der Eastern Conference. Und auch wenn das Team in diesem Jahr konstanter spielt als im Vorjahr, so ist nicht von der Hand zu weisen, dass beispielsweise ein Malcolm Brogdon, der nach Indiana gegangen ist, Milwaukee in den Playoffs fehlen wird.
Die Lakers sind bei den Buchmachern derzeit der Favorit. LeBron James spielt auf MVP-Niveau und bildet mit Anthony Davis ein kongeniales Duo. Allerdings werden den Lakers einige Protagonisten fehlen, was die ohnehin mangelnde Tiefe des Kaders akzentuiert.
Wird von der Formkurve vom März ausgegangen, dann sind die Clippers im Windschatten. Und könnten gar vorbeiziehen, denn die lange Pause hat geholfen, etliche Verletzungen ordentlich auskurieren zu lassen. Leonard wie auch George wären nicht topfit in die Playoffs gegangen. Das ist nun anders.
Die Außenseiter
Zwar ist die NBA so tief wie noch nie, allerdings besteht eine Lücke zwischen den drei genannten Teams und dem Feld dahinter. Die Toronto Raptors, Denver Nuggets, Houston Rockets, Boston Celtics und Philadelphia 76ers können in einer Gruppe zusammengefasst werden.
Haben diese Teams keine Chance? Natürlich haben sie die. Eingespieltheit, kein Verletzungspech und vielleicht eine herausragende Leistung eines jungen (oder im Falle Houston älteren) Stars können die Voraussagen immer zunichte machen.
Die Rockets versuchten sich durch Trades wieder oben festzusetzen. Was im Februar auch gut funktionierte. Harden und Westbrook müssen über sich und ihre Schwächen – die vor allem in den Playoffs zutage treten – hinauswachsen, um den Top-3 gefährlich zu werden.
Von all den in dieser Gruppe genannten Klubs sind die 76ers das »Dark Horse«. Philly spielte eine schwache Saison, geprägt von Verletzungen und Enttäuschungen. Spieler wie Al Horford und Josh Richardson haben die Pause genutzt, um gesund zu werden. Die Superstars Joel Embiid und Ben Simmons um besser zu werden? Philadelphia könnte sein Potenzial nun ausspielen und zur Überraschung werden.
Das dunkelste aller »Dark Horses« sind für mich aber die Miami HEAT. Das Team wird exzellent geführt, besitzt einen playoff-tauglichen Kader und einen der besten Coaches der Liga. Mich würde es nicht überraschen, wenn Miami im Finale des Ostens steht.
Mein Tipp für den NBA-Re-Start
Im Osten haben die Bucks in Runde eins fast einen Freibrief. Erst dann könnte es schwieriger werden. Boston und Toronto sind starke Teams, bei denen es am Ende aber noch an etwas fehlt, um den großen Wurf zu wagen.
Ich gebe zwei Tipps ab. Der nicht so waghalsige mit den L.A. Clippers. NBA-Champ Kawhi Leonard, Paul George und das vielleicht tiefste Team der Liga. Easy.
Der provokante Tipp sind aber die Miami HEAT. Seit Anfang des Jahres fahre ich den HEAT-Bandwagon und glaube, dass die Mannschaft in den Playoffs sehr unbequem sein wird. Vielleicht reicht es bei diesem verrückten, außergewöhnlichen NBA-Re-Start ja zu einer verrückten, außergewöhnlichen Überraschung.
... und schaut euch Zion Williamson an.