Auch wenn Spiel 1 zwischen den Phoenix Suns und L.A. Clippers im Finale des Westens ohne zwei ganz große Stars stattfand, so war die Partie eine der besten in den diesjährigen NBA-Playoffs. Der Gastgeber gewann am Ende, ist allerdings gewarnt. Denn L.A. kennt sich mit Rückständen aus.
Kein Chris Paul und Kawhi Leonard, kein Problem für die Phoenix Suns und Los Angeles Clippers in Spiel 1. Denn Devin Booker und Paul George führten ihre Teams an und leisteten sich einen spektakulären Schlagabtausch. Das Fehlen der Superstars war kaum zu merken. Beide Klubs spielten raffiniert und hatten starke Phasen während der Partie. Nun steht Spiel 2 vor der Tür – Phoenix gewann am Sonntag 120:114. Und weiß, dass die Clippers gut darin sind, aus Fehlern zu lernen und vor allem auswärts zu siegen. Kann L.A. also ausgleichen, oder geht Phoenix 2-0 in Führung?
Suns – Clippers im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 3:00 Uhr bei DAZN.
Suns: Noch mal ohne den Anführer
Für die Phoenix Suns war der Ausfall von Spielmacher Chris Paul aufgrund des COVID-19-Protokolls der NBA ein Schock. Denn CP3 war der Anker der starken Leistung gegen die Lakers und Nuggets in diesen Playoffs. Paul geht’s gut, ist aber in Quarantäne.
Wie gehen die jungen Suns also damit um? Antwort: Stark. Angeführt von All-Star Devin Booker, der 40 Punkte, 13 Rebounds und 11 Assists produzierte, gewann der Gastgeber Spiel 1 vor allem im vierten, entscheidenden Viertel. Bis dahin lieferten sich die beiden Kontrahenten einen engen Schlagabtausch.
Phoenix hatte vor allem mit der kleinen Aufstellung der Clippers Probleme und fing sich 20 Dreier. Speziell nach der Halbzeit spielte L.A. wesentlich besser. Bis … ja bis Devin Booker aufdrehte und 18 seiner 40 Punkte im dritten Abschnitt allein erzielte. Anschließend doppelte ihn L.A. – was zu freien Würfen für die anderen Suns führte.
Phoenix kam besser ins Spiel, je länger die Partie dauerte und konnte vor allem mit Center DeAndre Ayton in der Mitte überzeugen. Anpassungen sind also nur minimal nötig für Spiel 2, bei dem Chris Paul weiterhin fehlt .
Clippers: Erstes austesten
In einer Serie in Rückstand zu geraten gehört bei den Los Angeles Clippers mittlerweile zum guten Ton. Gegen Dallas lag das Team 0:2 hinten, wie auch gegen Utah. Und gewann jeweils vier Mal in Folge um nun im Finale der Western Conference zu stehen. Noch beeindruckender: Der Erfolg gegen die Jazz kam am Ende ohne Kawhi Leonard zustande.
Der Superstar fällt verletzt aus, weiterhin. In Spiel 1 präsentierten sich die Clips, angeführt von Paul George, aber kaltschnäuzig und unbeeindruckt. Gegen Utah spielte L.A. irgendwann klein und dominierte. Über weite Strecken hatte das auch gegen Phoenix geklappt, allerdings kassierten die Clippers von Center Ayton so mehrere Körbe.
L.A. muss also zurück ans Reißbrett. Natürlich fielen auch einige Würfe nicht, die sonst vielleicht reingegangen wären, allerdings ist auch klar, dass die Taktik an die Suns angepasst werden muss. De facto ist L.A. aber in diesen Playoffs gewachsen und auch ohne Leonard in der Lage, Spiele zu gewinnen .
Die X-and-O’s
Die Defense gegen Booker wird das Hauptaugenmerk für Spiel 2 sein. L.A. verteidigte zu hoch und ließ dem All-Star aus der Mitteldistanz zu viel Platz. Dazu war das doppeln gegen ihn zu halbherzig. Offensiv hatten die Clippers stets bei der Attacke des Korbs Erfolg. Entweder per Abschluss oder Pass raus auf den freien Mann .
Die Leistung in Spiel 1 war trotz der Niederlage ermutigend. Das wissen auch die Suns. Phoenix spielte nicht perfekt und Booker übernahm irgendwann die Partie. Die Bank verlor den Vergleich bei den Punkten, hatte allerdings positive Auswirkung auf das Spiel – was der Plus-/Minus-Wert beweist. Nur neun Freiwürfe sind aber zu wenig. Vieles wurde durch Booker und seine Würfe kreiert, bzw. durch freie Aktionen von außen und Ayton in der Mitte. Stellt sich L.A. besser ein, muss die Offense der Suns aggressiver zum Korb gehen. Auch in Spiel 2 gegen die Lakers verlor das Team aus Arizona, weil die Würfe von außen nicht fielen.
Mein Tipp
Dass die Clippers sich neu erfinden können haben sie in den Playoffs bewiesen. Für die Suns geht es darum, effektiver und aggressiver zu spielen. Ist L.A. klein, muss der Korb attackiert werden.
Die Clippers werden es offensiv erneut mit den Big-Men austesten, Phoenix benötigt mehr Produktion von den Guards von der Bank. Ist Paul George gut drauf, wird das Spiel eng und L.A. hat die Chance auf den Sieg.
Ich tippe auf die Los Angeles Clippers im Handicap .