Nach der klaren Niederlage in Spiel eins zuhause gegen den Meister aus Golden State sind die Houston Rockets unter Druck. Eine zweite Niederlage wäre eine schwere Hypothek für die beiden Auswärtspartien bei den Warriors.
Die Houston Rockets beendeten die Saison mit der besten Bilanz der Liga (65-17). Das Team um Superstar und MVP-Kandidat James Harden ist sich sicher, den Meister Golden State schlagen zu können. Im ersten Spiel der Western Conference Finals dominierten allerdings nur die Warriors und holten sich durch den Auftaktsieg den Heimvorteil. Kann Houston Spiel zwei gewinnen und ausgleichen?
Rockets zünden nicht
An James Harden (41 Punkte) lag es nicht, dass Houston am Ende Spiel eins mit 106:119 verlor. Die Rockets trafen kollektiv nicht gut, vor allem direkt am Korb, und leisteten sich zu viele einfach Ballverluste, die die Warriors zu schnellen Punkten nutzen.
Bisher setzte Houston auf Einzelaktionen von Harden, der in dieser Saison zum wertvollsten Spieler der NBA gekürt werden kann. Einzelaktionen, die es Golden State aber einfach machten zu verteidigen und den Rockets nie einen Rhythmus erlaubten. Neben Harden war nur Superstar Chris Paul effektiv (23 Punkte, elf Assists).
Das Sahnestück der Offense ist der Distanzwurf. In der Saison führte Houston die NBA in genommenen (42) und getroffenen (15) Dreiern an. In Spiel eins fanden 13 Dreier das Ziel. Defensiv ließ Houston noch mehr liegen. Den Warriors wurden zu viele offene Würfe erlaubt. Stand Houston dem Gegner mal auf den Füßen, punktete Kevin Durant nach Belieben im One-on-One. Die Energie aus den Serien und Spielen davor hat gefehlt. Den Rockets wurde der Respekt vor dem Champion angemerkt.
ODDSET sieht die Rockets zuhause als Favoriten auf den Sieg im zweiten Spiel bei einer Quote von 1,65. Das Handicap liegt bei -2,5 (Quote 1,80).
Wütende Warriors
Nach einer teils desinteressierten regulären Saison, die Golden State als zweitbestes Team im Westen abschloss, gab sich der amtierende Meister in den Playoffs kaum eine Blöße. Erst eine Niederlage kassierten die Warriors bisher und wollen zeigen, dass sie noch immer der Favorit sind.
Im ersten Spiel in Houston dominierten sie die Rockets durch schnelle Ballbewegung und individuelle Klasse. Ergab sich im System nichts, punktete Durant (37 Punkte) im Alleingang. Wesentlich öfter erspielte sich Golden State aber weit offene Dreier gegen eine normalerweise starke Defense. 24 Assists sind der Beleg dafür, dass die Warriors stets als Team zusammenspielen und den freien Mitspieler fanden. Ein Vorteil gegenüber Houston, die über Harden und Paul versuchten, zum Erfolg zukommen. Golden States Defense ist darauf eingestellt. Bei wenig Bewegung forcieren die Warriors einen dürftigen Abschluss oder Ballverlust und schließen selbst schnell ab.
ODDSET sieht Golden State als Außenseiter bei einer Quote von 2,25. Das Handicap liegt bei +2,5 (Quote 1,80).
Statistiken
Letzte 5 Spiele
HOUSTON ROCKETS
GOLDEN STATE WARRIORS
Worauf es ankommt
Die Warriors waren in Spiel eins dominant. Zu dominant, als dass der Sieg als Ausrutscher gesehen werden kann. Die Rockets haben immense Probleme. Die Blaupause der Mannschaft, stets über James Harden zu spielen, entzieht dem Rest die Energie. Meist wird still gestanden, um Harden freien Raum zu geben.
Golden State hat dies clever verteidigt. Die Warriors lassen dem All Star seine Räume außen. Zieht er in die Zone, wird allerdings schnell reagiert. Gerade in der zweiten Halbzeit erzwang Golden State so etliche Ballverluste. Ändert Houston an dieser Spielweise nichts und schafft es nicht, das Tempo konstant hochzuhalten, wird es immer ein hinterherlaufen sein, außer das gesamte Team erwischt einen glänzenden Tag in der Offense.
Defensiv müssen die Rockets besser auf Situationen reagieren, ihre Match-ups kennen und den Dreier besser verteidigen. Was in Spiel eins fast nicht stattfand.
Mein Tipp für das NBA-Spiel der Woche
Das langersehnte Duell Houston Rockets gegen Golden State Warriors begann enttäuschend. Denn der Meister praktizierte gegen den selbsternannten Herausforderer Nummer eins das, was auch gegen alle anderen 28 Teams funktioniert.
Houstons Isolation-Offense klappte in Spiel eins für James Harden, das Team blieb aber auf der Strecke, war mental nicht bereit und erlaubte sich zu viele Fehler. Da liegt der große Unterschied. Golden State ist eine gut laufende Maschine. Die Abläufe sind klar, die Spieler sind willig, miteinander zu spielen. Houston muss ein große Schippe drauflegen und einige Dinge in der Offense und Defense abstellen, um eine Chance zu haben.
Ich gehe mit einem Sieg Golden State bei einer Quote von 2,25.