LeBron James und seine Cleveland Cavaliers befinden sich in ungewöhnlicher Situation. Nach zwei Spielen in der Serie gegen Boston starren die Cavs auf einen 0:2-Rückstand. Holen sie in der dritten Partie den ersten Sieg oder dominieren die Celtics weiter?
Die Schizophrenie der Cleveland Cavaliers ist Tradition. Die Mannschaft um Superstar LeBron James umgab sich wie eh und je mit Drama in der regulären Saison und schürte die Zweifel am Vermögen des Teams. Nach einer hart umkämpftem ersten Runde gegen Indiana, machten die Cavaliers gegen Primus Toronto kurzen Prozess und schienen den Schalter gefunden zu haben. Nach zwei Spielen in Boston tun sich allerdings neue Probleme auf.
Die Cavaliers und ihr Star-Problem
Alle Dramen und Gerüchte um die Zukunft von LeBron mal beiseite gelegt. Was ist für den geneigten Wettenthusiasten im Hinblick auf diese Serie wichtig? Die Taktik, die Fähigkeit zu adaptieren und Fehler abzustellen. Während Boston fast fehlerfrei agiert und die Sollbruchstellen in der Cleveland’schen Rüstung gefunden hat, jongliert Headcoach Tyronn Lue noch mit Aufstellungen und verpassten Gelegenheiten.
Spiel eins verlor Cleveland mit 108-83. 15 Prozent Trefferquote aus der Distanz und ein Rückstand von 18 Punkten nach dem ersten Abschnitt waren ausschlaggebend. Cleveland hatte freie Dreier, die ganze Nacht hinweg. Sie fielen nicht und das Team redete sich in „was wäre wenn“ – Szenarien hinein. In Spiel zwei dominierten die Cavaliers die erste Halbzeit. Zusammenspiel, Effizienz und ein Monster-LeBron James (42 Punkte, zehn Rebounds, 12 Assists) schienen den 1-1 Ausgleich zu ebnen. In Halbzeit zwei knickte das Team defensiv aber ein. Der letzte Schritt wurde nicht gegangen, die Abstimmung war miserabel. Das Resultat war Niederlage Nummer zwei (94-107).
Neben James trat nur Kevin Love in Erscheinung. Der Rest wurde von der Celtics Defense erstickt. Diese Problematik besteht auch für Spiel drei. Cleveland kann sich defensiv nur auf Tristan Thompson in der Mitte verlassen. Offensive muss die Spiele gewinnen, doch da gerät Cleveland in Probleme. Je mehr LeBron, desto weniger kommt das Team in die Verantwortung. Die Cavs müssen allerdings Spiel drei gewinnen, um die Serie nicht frühzeitig abschreiben zu müssen. Und die wenigsten setzen in solchen Situationen gegen King James.
ODDSET sieht die Cavaliers zuhause als Favoriten auf den Sieg bei einer Quote von 1,35. Das Handicap liegt bei -6,5 (Quote 1,80).
Beantown Brawlers
Der Star der Boston Celtics ist der Coach. Brad Stevens hat aus dem Kader, trotz der Ausfälle der Superstars Kyrie Irving und Gordon Hayward, eine Einheit geformt, die in keinem Angriff unüberlegt handelt und defensiv keine Auszeiten nimmt.
Boston spielt mit einem unglaublichen Engagement und Intelligenz. Stevens stellt die Celts vor, aber auch während des Spiels perfekt ein. Anker jeden Erfolgs ist All Star Al Horford. Der Center ist nach etlichen glücklosen Serien gegen LeBron auf einem Triumphzug. Gegen ihn hat Cleveland derzeit kein Mittel. Hat er den Ball, ergeben sich statistisch mehr als ein Punkt pro Angriff. Liga-bestwert.
Bostons Defense spielt gegen James variabel. Mal verteidigen sie ihn mit einem Akteur, dann doppeln sie ihn schnell und zwingen die anderen in Aktionen. Cleveland erzielte in den ersten beiden Spielen nur 88,5 Punkte im Schnitt. Die sonst so gefährlichen Dreier der Cavaliers fallen nicht. Boston verteidigt den Distanzwurf wie kaum ein anderes Team. Der junge Kern, ohne Superstar, spielt diszipliniert und mit Herz zusammen und hat gezeigt, dass er auch auswärts gewinnen kann. Wie gegen Philadelphia in Runde zwei.
ODDSET sieht Boston als Außenseiter bei einer Quote von 3,20. Das Handicap liegt bei +6,5 (Quote 1,80).
Statistiken
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BOSTON CELTICS
Worauf es ankommt
Wieder mal auf LeBron James, der allerdings Spiel zwei trotz eines Triple-Doubles nicht gewinnen konnte. Immer wenn Cleveland abseits vom King agiert, sind sie erfolgreich. Gegen Toronto waren George Hill und Kevin Love ein gutes Tandem. Tristan Thompson bringt immer Energie, worauf Coach Lue zurückgreifen sollte.
Defensiv muss Cleveland allerdings besser und mit mehr Herz agieren. Die teils ganz freien Würfe der Celtics fallen auch in Cleveland, da Boston an’s Finale glaubt. Ein dritter Sieg im dritten Spiel wäre der Dolchstoß.
Die Cavaliers müssen den Ball bewegen, sich weniger von LeBron abhängig machen und den Celts von außen einschenken. Spielt Cleveland das gewohnte System mit vielen Shootern um James herum, ist ein Sieg drin. Cleveland hatte in beiden Spielen gute Chancen. Im ersten fielen die freien Würfe nicht, im zweiten ließen sie nach der Halbzeit nach.
Mein Tipp für das NBA Spiel der Woche
Eine Regel, mit der ich nicht breche – setze nie gegen LeBron. So dachte ich allerdings auch in Spiel zwei. An ihm lag es nicht, dass Cleveland 0-2 zurückliegt. Das gesamte Team macht sich jedoch zu sehr abhängig vom Megastar. Boston zeigt trotz des jungen Alters, wie Teambasketball erfolgreich gespielt werden kann. Bleiben die jungen Spieler aber cool? Das Gesetz der Serien sagt, dass der Anschlusssieg nun folgt. Boston gewann in Runde eins auch die beiden Heimspiele und verlor zwei Mal in Milwaukee.
Ich gehe mit einem Sieg Cleveland bei einer Quote von 1,35. Wer an an einen Blowout glaubt, -6,5 (Quote: 1,80) ist nicht illusorisch.