Nach dem Playoff-Run bis in die Western Conference-Finals der NBA-Bubble hinein, laufen die Denver Nuggets den Vorschusslorbeeren in dieser Saison hinterher. Das Team um MVP-Kandidat Nikola Jokic steht bei 20-15. In den letzten fünf Spielen hat Denver aber Konstanz bewiesen. Da kommen die strauchelnden Pacers gerade recht.
Mit vier Siegen aus den letzten fünf Partien wähnen sich die Denver Nuggets endlich auf dem richtigen Weg. Kurz vor der All-Star-Pause will das Team aus der Mile High City weiter Siege sammeln. Das Spiel bei den Indiana Pacers ist die vierte Auswärtspartie in Folge. In OKC, Chicago und Milwaukee gewann Denver. Gegen die Pacers ist der Gast Favorit. Was bei den launischen Nuggets aber nichts heißt.
Pacers: Was wäre wenn?
Was wäre, wenn bei den Indiana Pacers alle Spieler an Bord wären? Bei einer Bilanz von 16-18 ist Indiana Neunter in der Eastern Conference. Die Pacers hatten zu Beginn der Spielzeit den Ausfall von Leistungsträger TJ Warren zu beklagen.
Dann fädelte der Klub ein Tauschgeschäft ein. All Star Victor Oladipo verließ das Team, dafür kam Caris LeVert aus Brooklyn. Dieser fehlt aufgrund einer Erkrankung seither. Was übrig bleibt sind drei Top-Spieler aus der ersten Fünf, plus viele gute Ergänzungsspieler. Malcolm Brogdon, Domantas Sabonis und Myles Turner konnten die Pacers über einen langen Zeitraum tragen. Zuletzt hat Indiana vier Partien hintereinander verloren.
Erst vergangene Nacht konnte gegen Cleveland gewonnen werden (114:111). Doch auch nur durch ein starkes viertes Viertel, das die Pacers mit +10 gewannen. Die Talentdecke ist dünn und Indiana könnte im Osten weiter abrutschen. Bis auf das 130:114 gegen Philly war keine Niederlage deutlich. Es zeigt aber auch, dass Indiana etwas in den entscheidenden Phasen fehlt .
Nuggets: Jekyll & Hyde
In dieser Saison sollten die jungen Denver Nuggets endlich den Durchbruch schaffen. Der Marsch bis ins Finale des Westens habe das Potenzial freigesprengt – nun geht’s los.
Leider noch nicht. Denver müht sich durch diese Saison und steht bei einer Bilanz von 20-15 auf Platz sieben im Westen. Kein Beinbruch, da die Teams darüber nicht weit weg sind und in dieser Saison vieles passieren kann. Und dennoch hat diese Saison „Gschmäckle“. Leistungsträger Jamal Murray kann an sein Spiel aus der Bubble nicht anknüpfen. Dazu wiegt der Verlust von Jeremy Grant Richtung Detroit schwer. Gegen schwache Teams wird verloren, gegen starke Teams teils dominiert.
Der Fels in der Brandung für die Nuggets, die offensiv brillieren und defensiv nur Durchschnitt sind, ist abermals All Star Nikola Jokic … oder besser MVP-Kandidat Nikola Jokic. Dieser legt starke Werte auf: 27,3 Punkte, 11 Rebounds und 8,6 Assists.
Die Effizienz aus allen Lagen von 61,2 eFG% ist sagenhaft. Dennoch fehlt es Denver an Konstanz. Bis jetzt. Die letzten drei Auswärtssiege machen Mut und in Indiana sind die Nuggets Favorit. Auch weil sie vergangene Nacht Pause hatten, während der Gastgeber ran musste.
Die X-and-O’s
Denvers Erfolg liegt in der Offense. Mit Platz vier im Offensive-Rating zeigen die Nuggets dank Spielmacher Jokic teils fabulöse Angriffe. Denver spielt langsam, leistet sich wenig Ballverluste, trifft gut von außen und erarbeitet sich zweite Chancen aus Offensiv-Rebounds.
Die Pacers spielen unter ihrem neuen Coach Nate Bjorkgren schneller (12. bei der Pace) und gewannen das Gros der Spiele durch gute Defense. Indiana forciert Ballverluste, macht jeden Wurf schwer und erlaubt wenig Versuche aus der Distanz. In all diesen Bereichen treffen Gegensätze aufeinander. Mit dem Vorteil für Denver, denn selbst gegen Indiana wird sich der Gast nicht mehr Ballverluste leisten .
Ein wichtiger Aspekt ist noch das NetRating – wie ist die durchschnittliche Punktdifferenz. Bei den Nuggets liegt diese bei +5.2, bei den Pacers +0,4.
Mein Tipp
Denver hingegen siegte deutlich bei den Bucks. Das Duell der Center, Jokic gegen Turner, wird der Serbe gewinnen. Die Nuggets sind ausgeruht und gut drauf.
Ich tippe daher auf die Denver Nuggets.