ODDSET FANZONE

NBA-Playoffs Spezial: Wer wird Meister?

Superstar James beim Abschluss in der Finalserie 2016

Treffen Cleveland und Golden State wieder aufeinander?

Cleveland und Golden State auf Kollisionskurs? Das dritte Finalduell der Cavs und Warriors in Folge, weil aller guten Dinge sind drei? Oder lohnt es sich, auf Außenseiter zu setzen? Die ODDSET NBA-Meister-Vorschau.


Meisterschaftsprognosen in der NBA sind dieser Tage einseitig. Die Dominanz der Serientäter ist frappierend. Cleveland und Golden State stehen auch in diesem Jahr, zum dritten mal in Folge an der Spitze der Favoriten. Für das Feld kann nur mit mehrmaligem Schulterzucken und wilder Gestik argumentiert werden. Vielleicht …! Vielleicht wenn… . Macht es in diesem Jahr Sinn, auf den Meister zu wetten? Oder sind die Vorzeichen so klar, die Quoten so deutlich? Was passiert, wenn Kevin Durant nach seiner Verletzung nicht 100 Prozent ist? Wenn LeBron James pausieren muss und die Celtics, Bezwinger der Warriors in den vergangenen Jahren, in den Finals stehen? Jedes Team besitzt eine Schwachstelle. 

Golden State und alle anderen

Auch wenn die Cavaliers als NBA-Champion den Titelverteidiger darstellen, in diesem Jahr scheint es (wieder) nur über das Superteam aus Oakland zu gehen. ODDSET sieht die Warriors als Favoriten auf die Meisterschaft 2017 bei einer Quote von 1,40. Steph Curry und Co. zogen mit einem blitzsauberen 4-0 in die nächste Runde ein. Es warten die Utah Jazz oder Los Angeles Clippers, die sich entschieden haben, ein Spiel sieben auszutragen, um zu entscheiden, wer zur Schlachtbank geführt wird. Ganz ehrlich, weder die jungen Jazz, noch die dezimierten Clippers sind eine Gefahr für die Dubs. Das Ticket ins Conference-Finale kann gebucht werden. Dort trifft der Meister von 2015 auf den Sieger der Serie San Antonio gegen Houston. Dazu später mehr. 

Viel wichtiger, was muss passieren, damit die Golden State Warriors nicht Meister werden? Verletzungen? Ausfälle? Supermutant LeBron James (siehe: Finale 2016)? Golden State besitzt Schwächen, die in Runde eins gegen Portland nicht zutage traten. Die Center-Position. Damit zusammenhängend Rebounding, Defense in der Zone, Shot-Blocking. Zudem ist unklar, ob Headcoach Steve Kerr aufgrund einer Krankheit an der Seitenlinie stehen wird. Nach derzeitiger Lage werden die Warriors die Meisterschaft gewinnen.

Cleveland als letzte Verteidigungslinie

Wenn da nicht LeBron James wäre. Cleveland ist ein Mysterium. In der regulären Saison der NBA teilweise so weit von der Topleistung entfernt, dass sich Experten Sorgen machten. Was ist da los? Kann der Meister den Schalter umlegen? Gibt es überhaupt einen Schalter? In Runde eins machten die Cavs mit Indiana kurzen Prozess. Und vieles sieht nach simpler Langeweile aus. Nichts ist wirklich wichtig, bis der richtige Test ansteht. In Runde zwei wurde Toronto in Spiel eins bezwungen, das ebenfalls nicht auf Top-Niveau agiert. Wie für die Warriors scheint der Weg der Cavaliers ins Finale geebnet. Weil die Konkurrenz nicht stark erscheint. ODDSET sieht Cleveland als Runner-up bei einer Quote von 4,25. Schon interessanter. Vor allem da James auf Betriebstemperatur läuft und abseits der ganzen Diskussion um Triple-Doubles und Assists beweist, dass er noch immer der Beste ist. Welche Psyche obsiegt, sobald Cleveland und Golden State sich wieder in die Augen blicken? Der fast unmögliche Triumph nach 1-3-Rückstand oder die Wut über den Verlust und ganz ehrliche, sportliche Rachegelüste? Die Chance, dass die Cavs in einer Finalserie erneut obsiegen, bei einer Quote von 4,25, ist attraktiver, als auf den Favoriten zu gehen. Weil, wer weiß ….

Sexy Underdogs der NBA

Bis dahin geht jedoch noch eine Menge Basketball ins Land. Teams wie San Antonio, Houston und Boston wollen ihre Rolle als Außenseiter für eine Überraschung nutzen. Sind die Wizards aus Washington, die Raptors und die Clippers/Jazz jetzt schon Mannschaften non grata? Im Prinzip, ja, da alle genannten bisher nicht in der Lage waren, einen Gang höher zu schalten. Washington könnte aufgrund von Matchups gegen Boston gewinnen. Doch was dann? Conference-Finale gegen den Champ = Ende. 

Die Boston Celtics, nach einer emotionalen Serie gegen Chicago, lohnen sich weit mehr. Nicht wegen der reinen Quote. Wer auf die Wizards als Meister setzt, erhält eine Quote von 30,0. „Wow“, sagen jetzt einige. Und richtig. Boston mit einer Quote von 17,0 frohlockt weit weniger. Dennoch haben die Celtics besser Chancen, Cleveland in einer möglichen Finalserie zu bezwingen, als Washington. Wenn auch knapp. Und danach? Gegen Golden State sah Boston stets gut aus. Der Spielstil bereitet den Warriors Probleme. Ohne einen Steve Kerr an der Seitenlinie – ohne einen fitten Kevin Durant …

Noch vor den Celtics stehen die Houston Rockets mit einer Quote von 15,0, sowie die San Antonio Spurs mit 7,50. Houston besitzt das spielerische Material, um die Spurs zu schlagen. Was Spiel eins eindrucksvoll bewies. Headcoach Mike D’Antoni hat viele Schlachten gegen die Texaner gefochten. Sein Stil – viele Dreier, Pick’n’Roll und schnelle Abschlüsse – kann zum Erfolg führen. San Antonio ist derzeit nicht sattelfest. Selbst wenn die Spurs die Serie gewinnen, gegen Golden State haben sie aufgrund der Matchups wenig Chancen. 

Houston hingegen schon mehr. General Manager Daryl Morey ließ in diesem Jahr durchscheinen, dass die Strategie seiner Rockets ist, einfach 60 Dreier pro Spiel zu werfen und mehr Punkte zu erzielen. Klingt absolut irre, könnte aber klappen. Ein Finalteilnehmer Houston Rockets hätte dann auch legitime Chancen gegen Cleveland oder wer auch immer aus dem Osten  überlebt. 

Mein Tipp

Auf die Warriors zu setzen ist derzeit nicht attraktiv genug (1,40). Die Quote verlangt einen hohen Einsatz, der das Risiko am Ende nicht wett macht. Die NBA ist voller Überraschungen. Cleveland (4,25) ist da lohnender und von allen Teams am besten situiert, die Warriors zu bezwingen. 

Interessant wird es dahinter – für all die, die gern fantasieren und Risiko gehen. Meine Tipps sind -neben den Cavs – Boston (17,00) und Houston (15,00). Beide Mannschaften können in einer Serie heiß laufen und es beiden Favoriten schwer machen. Washington und Toronto besitzen Defizite gegen die Cavs. San Antonio hat den schwersten Spielplan der NBA. Erst Memphis, nun die wilden Schützen aus Houston. Danach – sollten die Spurs sich durchsetzen – gegen Golden State. Uff! Bei der Quote von 7,50 schwierig zu verargumentieren.

Die mobile Version verlassen