Vor gar nicht allzu langer Zeit standen sich die Miami Heat und Boston Celtics in den Playoffs gegenüber. Es ging um den Einzug ins NBA-Finale. Miami obsiegte und will den Husarenritt aus der Bubble in dieser Saison wiederholen. Doch die Celtics haben bisher den besseren Start erwischt.
Bei einer Bilanz von 5-3 knüpfen die Boston Celtics an die erfolgreichen Spielzeiten der vergangenen Jahre an. Nach dem Abgang eines Leistungsträgers in Gordon Hayward stützt sich Boston noch mehr auf das Top-Duo Jayson Tatum und Jaylen Brown, die exzellent in die neue Saison gestartet sind. Die Heat sitzen nach dem verlorenen Finale noch beim Katerfrühstück und zeigten sich eher volatil.
Heat: Noch auf mittlerer Hitze
Die Bilanz von 3-3 spiegelt gut wider, in welcher Situation sich der Finalteilnehmer, die Miami Heat befinden. Das Finale, gerade mal etwas mehr als zwei Monate her, steckt noch in den Köpfen. Und vielleicht noch in den Knochen.
Miami lässt es langsam angehen, wissend, dass die Saison hart werden wird. Die Ergebnisse waren durchwachsen – eine Niederlage mit 47 Punkten gegen die Bucks, dann aber auch ein Sieg gegen Milwaukee nur eine Nacht später. Erfolge gegen die Pelicans und Thunder sind noch kein Gradmesser. Da kommt das Duell gegen Boston gerade recht.
Ein Blick auf die Stats zeigt, dass Miami gemächlich unterwegs ist. Superstar Jimmy Butler erzielt gerade mal 10 Punkte pro Spiel. Sieben Spieler punkten bei den Heat zweistellig, was belegt, dass sich gern noch ausprobiert wird.
Drei Bereiche, in denen Coach Erik Spoelstra Redebedarf haben wird, ist die offensive Effizienz (Platz 26), die Ballverlust (30) sowie die Offensiv-Rebounds (30). Miami hat drei der letzten fünf Partien gewonnen.
Celtics: Weiter im Takt
Die Boston Celtics erlebten keine leichte Off-Season. Nach einem erneuten Ausscheiden in den Conference-Finals (gegen Miami) verlor Boston Gordon Hayward in Richtung Charlotte. Dazu ist All Star Kemba Walker verletzt und fällt noch einige Zeit aus.
Die Veteranen Jeff Teague und Tristan Thompson sollen die Lücken etwas füllen und Schwächen adressieren. Was teilweise gut klappt. Doch daran hängt der Erfolg der Celtics nicht. Jaylen Brown und Jayson Tatum führen das Team derzeit zur Bilanz von 5-3. Zusammen erzielen die Beiden über 53 Punkte, holen 12 Rebounds und verteilen sieben Assists. Nur Marcus Smart ist noch in den zweistelligen Punkten.
Die Leistung der beiden Anführer ist ausschlaggebend. Keine Defense hat derzeit ein Mittel gegen Brown oder Tatum. Anders als die Heat sind die Celtics offensiv überaus effizient (Platz 7). Zwar zeigt sich der Ausfall von Walker etwas bei den Ballverlusten, das machen die Celtics aber durch besseres Rebounding wett.
Siege gegen Indiana und Toronto sind Gradmesser. Boston gewann vier der letzten fünf Spiele. Dies allerdings nicht mit Defense, wo dem Gegner in vier der fünf Partien 105 Zähler oder mehr erlaubt wurden .
Die X-and-O’s
Das Duell kommt etwas zu früh, um Aussagekraft zu besitzen. Während Boston wie immer volle Pulle geht, allerdings noch von der guten Strähne von Brown/Tatum zehrt, traben die Heat langsam an.
Dass Butler weiterhin 10 Punkte pro Spiel einnetzt ist unwahrscheinlich. Es ist aber deutlich, dass die Heat das Long-Game spielen. Allerdings sind solche Duelle gegen potenzielle Gegner in den Playoffs immer ein Grund, aufzustehen und die Muskeln spielen zu lassen .
Taktisch wird Miami alle Hände mit den beiden Boston-Boys zu tun haben. Allerdings besitzen die Heat auch ausreichend Material, um auf dem Flügel zu verteidigen. Miamis Defense ist momentan zuverlässiger als die Offense. Die Rebound-Überlegenheit liegt statistisch bei Boston.
Mein Tipp
Die Young Guns auf beiden Seiten sind nochmals besser geworden. Brown/Tatum versus Adebayo/Herro. Miami ist tiefer besetzt und hat offensiv mehr Optionen. Hat einer der beiden Celtics einen schwachen Tag, siegen die Heat aufgrund der Breite. Und vielleicht entscheidet sich auch Jimmy, Basketball zu spielen.
Ich tippe auf einen Sieg der Heat .