Trotz Ausfällen und mit dem Rücken zur Wand gewannen die Los Angeles Clippers Spiel 5 in Phoenix. Nun geht es zurück nach Hause, wo L.A. abermals eine Niederlage abwenden muss. Phoenix möchte den nächsten Matchball nutzen und ist nur ein Sieg vom NBA-Finale entfernt.
Die Vorzeichen für Spiel 5 waren denkbar schlecht für die Clippers aus Los Angeles. Superstar Kawhi Leonard immer noch verletzt, dazu ohne Center Ivica Zubac – niemand hätte sich gewundert, wäre L.A. ausgeschieden. Doch das Team kämpfte, kratzte, biss; und hat nun Spiel 6 vor der Brust. Erneut muss ein Sieg her, ansonsten ziehen die Phoenix Suns ins Finale ein.
Clippers – Suns im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live am Donnerstagmorgen um 3:00 Uhr bei DAZN.
Clippers: Noch ein Ass im Ärmel?
Basierend auf der Leistung diese Saison und der Kaderstärke wurde hier, an dieser Stelle bereits die Frage gestellt: Warum nicht die Clippers? Die erste Playoff-Serie gegen Dallas begann denkbar schlecht für das Team, das den Beweis antreten musste, nicht überschätzt zu werden.
Zwei Superstars, ein tiefer Kader und das beste Shooting während der regulären Saison. Alles wurde in Frage gestellt, nachdem die Clips beide Heimspiele gegen die Mavs verloren. Was sich dann aber entwickelte, war einer der beeindruckendsten Läufe der Playoff-Geschichte. 0-2 hinten gegen Dallas, 0-2 hinten gegen Utah und 0-2 hinten gegen die Suns. Und immer wieder kam L.A. zurück. In Spiel 5 lagen sie 1-3 hinten – ohne Kawhi und ihren etatmäßigen Center – und gewannen.
Dank eines weiteren Kniffs, den Coach Tyronn Lue aus dem Hut zauberte. Die Clippers spielten klein und eine Zone in der Defense. Und limitierten so den Angriff der Suns im ersten Viertel. Ab da musste Phoenix immer einem Rückstand hinterherrennen. Trotz momentaner Führung in Halbzeit zwei hatte L.A. sich aber komfortabel eingespielt und erhielt vor allem von Superstar Paul George, von Reggie Jackson und Marcus Morris zuverlässige Punkte (86 total).
Los Angeles ist die Cinderella-Story der Playoffs. Oder Mike Myers, der einfach nicht stirbt. Können die Clips also auch Spiel 6 gewinnen ?
Suns: Zu früh gefreut
War es die Unerfahrenheit des Teams oder haben sie mental locker gelassen, nachdem auch Clippers-Center Zubac verletzt ausfiel? Was immer es auch war, Phoenix verspielte den Matchball zum frühen Finaleinzug.
Der Start war miserabel, denn Phoenix kam gegen die Zonenverteidigung der Clippers nicht an. Ein Beweis dafür ist die Statistik von Center DeAndre Ayton. Ayton ist in diesen Playoffs zu einem Star herangewachsen und dominierte L.A. mit seiner Athletik nach Belieben. Die Zone schaltete ihn aber aus. Die Wurfauswahl des gesamten Teams war mangelhaft. Die Offense geriet immer wieder ins stocken.
Phoenix hatte gleich viele Versuche aus dem Feld wie L.A., doch die Quote war deutlich schwächer. Irgendetwas fehlte den Suns in Spiel 5, um den Sack zu zu machen. Nun geht es zurück nach L.A., wo Phoenix bereits ein Mal gewonnen hat. Das Team wird sich besser auf die Zone einstellen und das Engagement im Allgemeinen wird höher sein. Allein dafür wird Chris Paul sorgen .
Die X-and-O’s
Clippers-Coach Ty Lue ist in diesen Playoffs (notgedrungen) sehr häufig sehr kreativ geworden. Kleine Aufstellungen, Zonenverteidigung und das Vertrauen in Spieler, die sonst selten eingesetzt wurden. L.A. gewinnt Spiele mit Herz und Einsatz.
Ohne Kawhi Leonard hängt weiterhin monumental viel von Paul George ab, der in Spiel 5 41 Punkte auflegte bei 15 von 20 aus dem Feld. Überragend. Doch George hat auch schwache Spiele in diesen Playoffs hingelegt.
Die Phoenix Suns werden zurück ans Reißbrett gehen um die Offense wieder zum laufen zu bringen. Der Distanzwurf fiel in Spiel 5 nicht gut – was auch an den herausgespielten Würfen lag. Dazu wird Coach Monty Williams mit Ayton arbeiten – damit dieser auch gegen die Zone wieder effektiv ist. Spielt er herausragend, gewinnen die Suns. Denn die Vorteile mit einem guten Ayton sind ausschlaggebend.
Abgesehen davon müssen Chris Paul und Devin Booker ihr Team nun über die Ziellinie retten. Spiel 6 wird mit Energie, Aggressivität und Durchsetzungswillen gewonnen .
Mein Tipp
Die Clippers landeten einen Treffer mit ihrer Zone – nun sind die Suns an der Reihe, etwas neues auszupacken. Im Fokus hierbei: Devin Booker und DeAndre Ayton. Dafür verantwortlich: Chris Paul. Er zieht die Fäden in der Offense und wird versuchen, seine beiden Stars, plus die Shooter Crowder und Bridges in Szene zu setzen.
Ganz wichtig aber auch: Die Leistung der Bänke. Da hat Phoenix mit Payne und Johnson einen Vorteil. „Effizienz“ wird auf der Tafel in der Umkleide ganz oben stehen. Bei den Clippers geht es abermals um Herz und Aufopferung. Das Team ist zu einer Einheit verschmolzen und kann so auch Nachteile kompensieren. Das Spiel bleibt eng bis zum Schluss.
Und ich tippe auf einen Sieg der Phoenix Suns .