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Bulls – Rockets: Ohne Harden aus der Krise?

Verteidiger Chalmers (l.) mit dem Foul an Houstons Harden

Imago/Agencia EFE | Houstons Superstar Harden (r.) im Duell mit Memphis' Chalmers

Superstar James Harden ist verletzt und fehlt den Houston Rockets, die nur drei der vergangenen zehn Spiele gewinnen konnten. Im Auswärtsspiel bei den Chicago Bulls soll der Negativtrend endlich gestoppt werden.


Die Houston Rockets straucheln. Nach einem grandiosen Start von 25-4 setzte bei den Texanern zur Weihnachtszeit die erste Niederlagenserie ein. Inmitten dessen wurde James Harden stillgelegt. Der All Star laboriert an einer Verletzung. Ohne den MVP-Kandidaten soll ein anderer Superstar nun übernehmen. Die Bulls könnten ein passender Aufbaugegner sein. Doch Vorsicht ist geboten.

Chicago sieht rot

Die Bulls sind mit einer Bilanz von 3-17 in den Dezember gerutscht. Ein komplett verändertes Team, wenig Motivation zu gewinnen (zugunsten eines guten Draft-Picks) und interne Querelen machten Chicago mit zum schlechtesten Team der Liga. Doch gerade die Rückkehr von Nikola Mirotic, der von seinem Teamkollegen Bobby Portis vor der Saison mit einem Faustschlag in Richtung Krankenhaus befördert wurde, verpasste den Bulls den Aufschwung. Seit Dezember hat Chicago elf Spiele gewonnen und nur neun verloren. 

Die Mannschaft ist fast vollzählig und die vielen jungen Talente greifen langsam ineinander. Chicagos Offense ist flüssiger und trifft besser aus der Distanz. Aufbauspieler Kris Dunn macht die Bulls flexibler im Angriff. Die Defense rangiert hingegen weiterhin im unteren Drittel (107,9 Punkte).

Offensiv kann Chicago allerdings oft mithalten. Die Mannschaft ist eine ungewöhnliche Mixtur aus langen Spielen mit einem Distanzwurf und vielen Flügeln, die mehrere Positionen spielen können. Kommen die Bulls in Fahrt, sind sie schwer zu stoppen. Was ihnen gegen Houston helfen könnte. 

ODDSET sieht die Bulls zuhause als Außenseiter auf den Sieg bei einer Quote von 2,7.

Rockets zünden nicht

Houston hatte keine schöne Weihnachten. Die Rockets rutschten vier Tage von Heiligabend in die Krise. James Harden spielte trotz Blessur weiter und machte es dadurch schlimmer. Tage später hieß die Diagnose mehrere Wochen Pause. Ohne den Superstar muss nun der andere Superstar übernehmen. Chris Paul ist im Sommer nach Houston gekommen, um den Angriff auf die Meisterschaft zu starten. In den ersten Wochen fehlte jedoch er verletzt. Nun ist es sein kongenialer Partner James Harden, der pausiert. Paul ist noch immer einer der besten Point Guards der Liga. In den vergangenen fünf Spielen übernahm er an beiden Enden des Feldes die Zügel (17,3 Pkt., 11,7 Assists). Allein das Team hat sich noch nicht an ihn gewöhnt und die Kommunikation hapert. 

Die Spielweise ohne Harden ist etwas anders. Houston schießt noch immer die meisten Dreier der Liga. Die Effizienz leidet derzeit aber. Zudem ist der Spielplan nicht einfach gewesen. In Washington, zuhause gegen die Warriors und bei den Pistons setzte es Niederlagen. Wenn die Offensive nicht klickt, kann die Defense es nicht rausreißen. Durch die hohe Pace der Rockets kommt auch der Gegner zu vielen Würfen. Fallen die, wird es für Houston derzeit schwer. Was unter anderem in den vergangenen Partien der Fall war.

ODDSET sieht die Rockets als Favoriten bei einer Quote von 1,4.

Worauf es ankommt

Chicago wird sich einen offensiven Schlagabtausch mit den Rockets leisten wollen. Die Bulls haben keine andere Wahl, als zu versuchen, mehr Punkte zu erzielen, als der Gast. Was für den Gastgeber spricht – die Riege der Big Men um Nikola Mirotic, Rookie Lauri Markkanen und Bobby Portis wollen und können alle den Dreier treffen. Ryan Anderson auf der anderen Seite ist ebenfalls ein guter Schütze, aber kein guter Verteidiger. Verhindert Houston den Distanzwurf nicht, kann ein Mirotic schnell heiß laufen und die Vorteile auf der Vier und Fünf nutzen. 

Die Rockets haben in den drei jüngsten Niederlagen jeweils mehr als 50 Prozent Wurfquote zugelassen. Passiert dies auch in Chicago, könnte der locker geglaubte Abend schnell ein bitteres Ende finden. 

Mein Tipp für das NBA Spiel der Woche

Houston ist unter Zugzwang. Die Kritik von außen trifft langsam auf die Mannschaft und den Spielstil. Genau in diesen Momenten übernimmt ein Chris Paul, der bisher noch nicht zu seiner alten Form finden konnte. Die Rockets könnten gegen Chicago öfter „small“ gehen und so den Dreier besser verteidigen. Houston ist zu gut, um bei den – zugegebenermaßen gut aufspielenden – Bulls zu verlieren. Ich gehe mit Houston bei einer Quote von 1,4.

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