Borussia Dortmund greift als zweite deutsche Mannschaft nach den Bayern ins Achtelfinale der Champions League ein. Am Mittwochabend ist der FC Chelsea im Signal-Iduna-Park zu Gast. Die Blues aus London haben den Transfermarkt im Winter noch einmal mächtig durcheinandergewirbelt. Bislang noch mit überschaubarem Erfolg. Kann der BVB seine starke Serie gegen das Schwergewicht aus England fortsetzen?
Premiere für Borussia Dortmund: Zum ersten Mal überhaupt bekommt es der BVB im Europapokal mit dem FC Chelsea zu tun. Im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League sind die Londoner am Mittwochabend im Signal-Iduna-Park zu Gast. Für Schwarz-Gelb könnte es keinen besseren Zeitpunkt geben. Dortmund eilt derzeit von Sieg zu Sieg und ist so gefährlich wie nie zuvor in dieser Saison. Die Verletztenliste ist überschaubar und das Selbstvertrauen stimmt. Da können die Blues gerne kommen. Die haben ihren Kader im Winter zwar noch einmal für über 300 Millionen Euro verstärkt, doch Geld schießt auch nicht immer Tore. Die Londoner können ein Lied davon singen. Seit drei Spielen sieglos und in diesem Zeitraum mit nur einem Treffer. Ein starker Lauf sieht anders aus. Dortmund ist bereit, den ersten Schritt in Richtung Viertelfinale zu machen. Anstoß ist um 21:00 Uhr. Schiedsrichter der Partie ist Jesus Gil Manzano aus Spanien.
Dortmund - Chelsea im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 21:00 Uhr bei DAZN.
Dortmund gegen das England-Trauma
Der BVB ist endlich mal wieder im Achtelfinale der Königsklasse dabei. Nachdem man dieses Ziel im vergangenen Jahr verpasst hat, sicherten sich die Dortmunder diesmal den zweiten Platz in der Gruppe G hinter Manchester City. Es gab zwei Siege, drei Unentschieden und nur eine Niederlage gegen die Sky Blues. Wieder einmal muss man sagen, denn schon 2020/21 musste man gegen City im Viertelfinale die Segel streichen. Mittlerweile wartet der BVB seit zehn Spielen auf einen Sieg in der Königsklasse gegen eine Mannschaft aus der Premier League. Acht dieser Begegnungen wurden verloren. Den letzten Sieg gab es im März 2016, als man sich der Gruppenphase mit 2:1 gegen Tottenham durchsetzen konnte. Beide Tore erzielte damals Pierre-Emerick Aubameyang. Der steht mittlerweile beim FC Chelsea unter Vertrag, wurde aber Opfer der Transferpolitik seines Klubs. Für die Champions League ist der Stürmer nicht mehr gemeldet. Schade irgendwie.
Dortmund wird trotz seiner England-Misere mit viel Zuversicht in die Partie gegen Chelsea gehen. Das liegt nicht nur an der sportlichen Rumpelfahrt des Gegners, sondern vielmehr an der eigenen Leistung. Dortmund ist mit sechs Siegen aus sechs Pflichtspielen ins neue Jahr gestartet und hat den Rückstand zum FC Bayern in der Bundesliga damit von neun auf drei Punkte verringert. Außerdem hat man im DFB-Pokal das Viertelfinale erreicht. Man ist also mittendrin statt nur dabei. Jetzt will man unbedingt in der Königsklasse nachlegen und den Heimvorteil nutzen. Im eigenen Stadion hat die Borussia nur vier der letzten 21 Champions-League-Spiele verloren. Drei davon, wie könnte es anders sein, gegen englische Klubs. Dafür wurde die Generalprobe gegen Bremen am Wochenende mit 2:0 gewonnen. Sollte auch am Mittwochabend die Null stehen, kann es aus Sicht der Dortmunder gar nicht mehr so schlecht laufen. Die Defensive wird daher besonders im Fokus stehen. Vorne könnte es Sebastien Haller richten. Der Franzose hat in acht Champions-League-Spielen elf Tore gemacht. Alle für Ajax. Jetzt darf er gerne für den BVB anfangen zu knipsen. Den Neuzugang hob Trainer Edin Terzic im Vorfeld nochmal hervor:
Ich spüre, dass die Jungs hart arbeiten. Sebastien ist enorm wichtig für uns. Wir sind bereit. Aber wir brauchen eine herausragende Leistung.
Fakten zum Spiel
- Dortmund wartet seit 10 Spielen auf einen Sieg gegen einen englischen Klub (8 Niederlagen).
- Der BVB hat nur 4 der letzten 21 Champions-League-Heimspiele verloren (10 Siege).
- Dortmund hat die letzten 6 Pflichtspiele gewonnen.
- Chelsea konnte nur 2 der letzten 12 Pflichtspiele gewinnen (6 Niederlagen) und wartet schon wieder seit 3 Spielen auf den nächsten Sieg.
- Chelsea hat nur 3 der bisherigen 11 Auswärtsspiele in Deutschland gewonnen (5 Niederlagen).
Chelsea noch nicht in Form
Der FC Chelsea hat in dieser Saison den Rekord für die höchsten Transferausgaben aller Zeiten gebrochen. Allein im Winter gaben die Blues über 300 Millionen Euro aus. Insgesamt waren es mehr als eine halbe Milliarde, die die Vereinsführung in den Kader investierte. Für die ehrgeizigen Ziele des Vereins ist eben nichts zu teuer. Und doch sieht es ganz danach aus, als würde Chelsea nur noch der Titel in der Königsklasse bleiben. Dort hat man sich mit vier Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage relativ souverän den Gruppensieg geholt. Raus ist man dafür schon aus dem FA Cup und dem League Cup. In der Liga braucht man auch nicht mehr weiterreden. Auf Rang zehn war’s das schon lange mit dem Titel. Ist ja auch nicht überraschend, wenn man nur zwei der letzten 13 Ligaspiele gewinnen konnte. Zuletzt gab es drei Unentschieden in Folge. Entsprechend reist Chelsea auch nicht als Favorit nach Dortmund. Dazu ist die Form derzeit einfach zu durchwachsen. Auch die ganzen Neuzugänge müssen erst einmal integriert werden. Das braucht Zeit. Die hat man in der Königsklasse allerdings nicht.
Bei der Generalprobe auswärts gegen West Ham musste sich Chelsea am Wochenende mit einem 1:1 zufriedengeben. Es war das vierte Unentschieden im zwölften Auswärtsspiel in der Premier League. Dem stehen nur drei Siege und fünf Niederlagen gegenüber. Mittlerweile warten die Blues auswärts seit acht Pflichtspielen auf den nächsten Sieg. Den gab es noch in der Gruppenphase beim 2:1 in Salzburg. Wie soll man da beim formstarken BVB was mitnehmen? Zumal sich die Bilanz auf deutschem Boden auch nicht gerade erfolgsversprechend liest. Chelsea war elfmal in der Königsklasse bei einem Bundesligisten zu Gast, nur dreimal gab’s einen Sieg nach 90 Minuten, dreimal ein Unentschieden und fünf Spiele wurden verloren. Gewonnen haben die Blues übrigens zweimal beim FC Schalke und einmal in Stuttgart. An das letzte Gastspiel hat man keine so guten Erinnerungen. 1:4 hieß es damals in der Allianz Arena gegen die Bayern. Die Dortmunder werden alles versuchen, dass am Mittwoch eine weitere Niederlage der Blues hinzukommt. Hoffnung macht eigentlich nur die Champions-League-Statistik des Trainers. Graham Potter hat von seinen fünf Spielen noch keines verloren und vier davon gewonnen.
Voraussichtliche Aufstellungen
Dortmund
Kobel
Ryerson, Süle, Schlotterbeck, Guerreiro
Salih Özcan, Bellingham
Adeyemi, Reus, Brandt
Haller
Chelsea
Kepa
James, Silva, Chalobah, Cucurella
Enzo Fernández, Kovacic
Joao Felix, Mount, Mudryk
Havertz