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Bayern München – Real Madrid: Chance auf Revanche

Münchens Big-Man Reynolds im Spiel gegen Piräus

imago images/Lackovic | Bayerns Reynolds bei seiner Spezialität, dem Rebound (r.)

Am 6. Spieltag der Euroleague-Saison fügte Real Madrid dem FC Bayern die erste deutliche Niederlage der Saison zu mit 100:82. Nun kommen die Königlichen nach München. Der Hausherr sinnt auf Revanche und hat auch gute Karten.


Während die Bayern vor wenigen Tagen zuhause Zenit St. Petersburg schlugen, fiel die Partie von Real Madrid gegen Zagreb aufgrund Schneefalls aus. Davor verloren die Madrilenen gegen Milano. Es war die erste Niederlage nach sechs Siegen in Serie. Zwar kommt Real ausgeruht an die Isar, allerdings fehlen auch Stammkräfte. Und der letzte emotionale Sieg der Bayern sollte den Roten extra Schub verleihen.

Bayern: Favoritenjagd

Auch wenn die knappe Niederlage in Piräus schmerzte, so lässt sich nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Bayern in dieser Saison das Schreckgespenst der Euroleague mimen. 

Denn nach dem Erfolg gegen Barcelona im alten Jahr hatte jüngst Zenit St. Petersburg das Nachsehen gegen das Team von Andrea Trinchieri. Zenit (11-6) war Tabellennachbar der Bayern (12-7) und räumte Platz vier. Platz drei gehört Real Madrid (12-6). Bayerns 82:80-Heimerfolg gegen St. Petersburg kam durch eine starke zweite Halbzeit zustande, in der ein 8-Punkte-Rückstand aufgeholt wurde. Vier Spieler punkteten zweistellig und die Defense gegen den Dreier machte den Unterschied. 

Nach der Niederlage in Madrid sinnt Bayern nun auf Rache und will mit einem Sieg weiter in der Tabelle nach oben.

Real Madrid: Das weiße Ballett

Seit dem Sieg gegen die Bayern hat Real Madrid 10 von 12 Spielen gewonnen. Die 82.2 Punkte pro Spiel sind der drittbeste Wert der Euroleague. Dazu spendiert Madrid eine Top-6-Defense und blockt mit die meisten Würfe der Liga. 

Richtig strahlen können Los Blancos bei der Assist-to-Turnover-Rate (19.2). Heißt: Madrid leistet sich nicht viele Fehler, lässt den Ball aber irrsinnig gut laufen und erspielt sich so freie Würfe. Die Quoten aus allen Lagen sind dafür ein Beleg. Madrid feuert die meisten Distanzwürfe ab. Zwar ist die Quote nur mittelprächtig (36.95 %), dafür ist der Klub einer von dreien, der 10+ Dreier pro Spiel einnetzt. 

Was besonders bemerkenswert ist: Nur zwei Akteure punkten zweistellig (Trey Thompkins, Walter Tavares). Dafür liefern sieben Spieler regelmäßig acht Punkte oder mehr. Allerdings werden Sergio Llull und Anthony Randolph fehlen.

Die X’s-and-O’s

Bayern bietet eine starke Defense gegen den Dreier auf und erlaubt nur 33 % Wurfquote. Sollte dies gegen Real Madrid Bestand haben, ist das ein Viertel der Miete. Die Gäste leisten sich wenige Ballverluste und obwohl die Münchner auf Platz zwei bei den Steals liegen (7.9), kann darauf wohl in diesem Spiel nicht vertraut werden. 

Gegen Zenit fiel der Dreier ordentlich mit über 42 %. Die fehlenden Schnellangriffe (durch weniger forcierte Fehler) müssen die Gastgeber über den Distanzwurf kompensieren. 

Bayern foult und schickt den Gegner häufiger an die Linie, was den Ausschlag zugunsten der Gäste geben könnte.

Bayern darf keine Angst haben, den Korb zu attackieren, muss im Rebound zupacken und die eigene Athletik nutzen. Die Ausfälle von Llull und Randolph werden helfen, wie auch der Sieg gegen Zenit.

Mein Tipp

Real Madrid hat durch die ungewollte Pause nicht wirklich einen Vorteil. Die müssen nach München kommen, während die Bayern nach Zenit im eigenen Bett schlafen können.
Die Ausfälle bei den Königlichen wiegen schwer und Bayern kann mit einer Mischung aus aggressiver Defense und effizientem Shooting Vorteile ergattern. Die Rückkehr von Vladimir Lucic wird helfen. Real ist starker Favorit – zu deutlich in meinen Augen.
Daher tippe ich auf Bayern München..
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