ODDSET FANZONE

Bamberg – Maccabi: Wie startet der Meister in die EuroLeague?

Scharfschütze Taylor mit dem offenen Jumper aus der Ecke

Bambergs Taylor (r.) beim Wurf gegen Erfurts Dizdarevic (l.)

Zum Auftakt der diesjährigen EuroLeague empfängt Brose Bamberg Maccabi Tel Aviv. Beide Teams wälzten ihre Kader deutlich um und hoffen auf einen Sieg im ersten Spiel.


Wenn die Franken in der EuroLeague einen Lieblingsgegner hatten, dann Maccabi Electra. In beiden Partien war die Mannschaft von Andrea Trinchieri in der Vorsaison siegreich. Der Unterschied vor einem Jahr – Bambergs Kern besaß Kontinuität, Tel Aviv einen neuen Kader. In dieser Saison begegnen sich die beiden Teams auf Augenhöhe, mit vielen neuen Gesichtern im Team. Dieser Umstand birgt Chancen und Risiken zum Start einer interessanten EuroLeague-Saison.

Neue Bamberger, altes System 

Die knappe Niederlage zum Saisonauftakt gegen Würzburg hat aufgedeckt, dass auch das Super-Team aus Bamberg die vielen Abgänge in diesem Sommer nicht einfach so wegsteckt. Die Selbstsicherheit und Routine muss erneut aufgebaut werden. In den vier bereits absolvierten BBL-Partien steigerte sich der deutsche Meister behutsam und steht bei 3-1. 

Trotzdem passen die einzelnen Teile noch nicht perfekt zusammen. Bamberg ist aus der Distanz nicht mehr so zuverlässig, wie zuvor (34,1%). In Kombination mit einer gegnerischen Quote von 37 Prozent „from 3“ ist das ein Problem. Die Ursache sind defensive Abstimmungen und die individuellen Fähigkeiten der neuen Akteure, am Perimeter zu verteidigen. Zudem lässt Bamberg derzeit knapp zehn Offensiv-Rebounds pro Partie zu. In diesen Bereichen fehlen die einstigen Anker Daniel Theis und Nicolo Melli. Ersatz Luka Mitrovic versucht dies so gut es geht zu kompensieren. Mit 13 Punkten und acht Rebounds ist er einer der besten Spieler der jungen BBL-Saison. Auch Bryce Taylor hat sich gut ins neue Team eingefunden und ist derzeit mit Mitrovic, Maodo Lo und Leon Radosevic der Kern der ersten Fünf. 

Etwas enttäuschend ist derzeit der hochgelobte Neueinkauf Quincy Miller. Der Forward spielte vor einem Jahr noch für Tel Aviv, kam aber nur auf vier Punkte in seinem einzigen Spiel. ODDSET sieht den Hausherrn als Favoriten auf den Sieg bei einer Quote von 1,60.

Rückkehr zu alter Stärke?  

Tel Aviv führte die all-sommerliche Tradition fort und wälzte die Mannschaft komplett um. Die Point Guards John DiBartolomeo, Pierre Jackson und Norris Cole sollen das System von Headcoach Neven Spahija umsetzen. Unter dem Korb ist unter anderem Philadelphia 76ers Pick Jonah Bolden ein Unruheherd. 

Tel Aviv startete erst jüngst in die Saison und gewann die erste Partie danke eines starken ersten Viertels. Davor absolvierten sie drei Spiele im Liga-Cup. Maccabi ist auf Wiedergutmachung aus. Der Traditionsklub spielte keine gute Saison und versank im personellen Chaos. Dank des Budgets und der Strahlkraft ist Maccabi immer ein ernstzunehmender Gegner. Der Mangel an Spielen in der heimischen Liga ist allerdings ein Nachteil gegen die Bamberger. 

ODDSET gibt dem Gast eine Quote von 2,20 für einen Sieg.

Faktoren für den Sieg

Defense. Zu allererst. Beide Mannschaft müssen in der Lage sein, den Distanzwurf zu verteidigen und den Defensiv-Rebound zu kontrollieren. Bolden und Desaun Thomas werden der Bamberger Frontline eine Menge Probleme bereiten. Gibt Brose den Rebound aus der Hand und erlaubt zweite Chancen, wird’s ein langer Abend. 

Offensiv muss Bamberg den Ball bewegen und das Spiel breit machen. Maodo Lo und Nikos Zisis zeigen in dieser Saison bisher sehr gute Ansätze. Bamberg gewann beide Spiele in der vergangenen Saison und hofft, aus dem Mangel an Wettbewerb auf Seiten Maccabi Kapital schlagen zu können. Obacht vor Tel Avivs Start, die allerdings auch mit drei neuen Aufbauspielern nach Bamberg kommen.

Mein Tipp für das EuroLeague-Spiel der Woche

Die jeweiligen Siegquoten verraten, dass diese Partie keinen klaren Favoriten hat. Bamberg erhält den Zuschlag aufgrund des Heimspiels, ansonsten liegen beide Team aber relativ klar auf gleicher Höhe. Das Handicap liegt bei -2,5 für den Gastgeber bei einer Quote von 1,75.

Ich gehe mit der Siegquote (1,60) für Bamberg. Der deutsche Meister ist eingespielter als Maccabi, wenn auch noch nicht in Top-Form. Mit der Erfahrung von Zisis & Co. sowie Big-Man Mitrovic, der in blendender Frühform ist, klappt der Auftakterfolg gegen Tel Aviv. 

Die mobile Version verlassen