Der FC Bayern München steht im vierten Spiel der Playoffserie gegen die Fraport Skyliners unter Druck. Mit einem 1-2-Rückstand muss der Favorit siegen, um ein fünftes Spiel zu erzwingen.
Nach einem standesgemäßen Sieg zum Auftakt daheim, hat Bayern München überraschenderweise den Faden und die nächsten beiden Partien gegen Frankfurt verloren. Die Heimniederlage in Spiel drei per Buzzer-Beater von Phil Scrubb schmerzt da besonders. In Frankfurt droht nun das Aus.
Bezwingbare Bayern
Ein Fremdwort fast über die gesamte Saison hinweg. Der FC Bayern war auch im Basketball das Maß der Dinge. Platz eins in der Tabelle, Pokalsieg und international ins Halbfinale gekommen. Die überraschende Trennung von Sasa Djordjevic hat allerdings Spuren hinterlassen. Seither ist die Souveränität in der Mannschaft raus. Die Klasse für die Meisterschaft haben die Münchener, in entscheidenden Phasen von Spielen verloren sie jedoch den Kopf.
In Spiel eins gewann der Favorit mit 85:72. Gerade die Erste Fünf produzierte prächtig und zog die Mannschaft nach einem schlechten Anfangsviertel über die Ziellinie. Die Ballbewegung führte am Ende zu einem klaren Erfolg.
In Spiel zwei liefen die Münchener in die Frankfurter Defense und waren nie effektiv. Im dritten Spiel dominierte Bayern in Halbzeit eins, traf gut aus der Distanz und ging 38 mal (!) an die Freiwurflinie. Aber man verlor das Spiel 83:86 und verwarf zehn Freiwürfe. Unter einer Minute führten sie noch, ein Dreier von Philipp Scrubb besiegelte die Niederlage.
Feurige Frankfurter
Dass sie keine Laufkundschaft sind bewiesen die Fraport Skyliners schon in Spiel eins, als die wesentlich besser ins Spiel kamen und den Favoriten aus München dominierte. Diese Vorstellung setzte Frankfurt in Spiel zwei komplett um, dank Top-Scorer Phil Scrubb, der von den Süddeutschen nicht zu stoppen ist.
Frankfurt ist die wesentlich bessere Mannschaft aus der Distanz, allein schon weil sie öfter drauf ballern. Nach Spiel eins hat sich das Team von Gordon Herbert auch besser eingestellt auf den Spielstil der Bayern, die nicht mehr so entschlussfreudig sind, wie noch unter Djordjevic.
Psychologisch hat Frankfurt die Nase vorn. Der Sieg in München war ein Ausrufezeichen für den klaren Außenseiter, der es als Letzter in die Playoffs geschafft hat.
Statistiken
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FC Bayern München
Die X’s-and-O’s
Beide Mannschaften sind erstaunlicherweise fast gleich auf. Nervenstärke und Isolation-Plays haben Frankfurt in Spiel drei den Sieg ermöglicht. Die Starting Five produzierte, wie auch bei den Bayern. Hätten sie ein wenig besser von der Linie getroffen, als nur 73 Prozent, wären die Verhältnisse andere.
Nun geht’s in Frankfurt ums Überleben und die psychologische Beschaffenheit der Bayern, die über die gesamte Spielzeit hinweg die Liga dominiert haben, ist nicht die beste.
Mein Tipp für das BBL-Playoff-Spiel der Woche
Dass Bayern in Spiel vier rausfliegt, ist schwer vorstellbar. Allein deswegen setzte ich schon auf einen Sieg der Roten. Außerdem ist die Freiwurfquote in Spiel drei eine Anomalie. Drei getroffene Freiwürfe mehr und es hätte anders ausgesehen.
Aus diesem Grund, aber auch aufgrund der Vorzeichen für den Erfolgs-Klub gehe ich von einem Münchener Sieg und einem Spiel fünf aus. Für den Tipp 2 gibt es die Quote 1,30.