Der Senegal galt schon im Vorfeld des Afrika Cups als einer der Anwärter auf den Turniersieg. Das hat das Team von Trainer Aliou Cisse mit zwei Siegen aus den ersten beiden Gruppenspielen bestätigen können. Auch die Algerier wurden hoch gehandelt. Mit nur einem Zähler aus zwei Spielen stehen die Nordafrikaner aber kurz vor dem Aus. Auf Rang drei der Gruppe B können sie den Einzug in die nächste Runde aus eigener Kraft selbst mit einem Sieg nicht mehr erreichen.
Algerien braucht drei Punkte
Doch genau das muss der Anspruch des Afrikameisters von 1990 sein. Qualitativ gibt es nicht viele Mannschaften, die mit Algerien mithalten können. Mit Afrikas Fußballer des Jahres Riyad Mahrez von Leicester City, seinem Teamkollegen Islam Slimani, Nabil Bentaleb vom FC Schalke oder Portos Yacine Brahimi sind das Mittelfeld und der Angriff stark aufgestellt. Die Defensive ist bislang aber die Schwachstelle der Algerier. In beiden Gruppenspielen haben sie jeweils zwei Gegentore zugelassen. Gegen Simbabwe reichte es so nur zu einem mageren 2:2. Gegen Tunesien musste man sich sogar mit 1:2 geschlagen geben.
Entsprechend sauer war Trainer Georges Leekens nach dem Spiel. „Wir haben sehr gut angefangen, aber wir wussten, dass wir auf diesem Niveau keine Geschenke verteilen dürfen. Leider haben wir genau das getan“, fasste der Belgier zusammen.
Jetzt sind sie selbst auf Geschenke angewiesen. Algerien darf sich Hoffnung machen, dass die bereits qualifizierten Senegalesen mit einer B-Elf auflaufen werden, um ihre Leistungsträger für das anstehende Viertelfinale zu schonen. Neben drei Punkten ist für Algerien aber auch die Partie von Tunesien gegen Simbabwe besonders wichtig. Nur mit einem Ausrutscher der Tunesier können sie noch das Viertelfinale erreichen. Derzeit haben sie zwei Punkte Rückstand.
Senegal ohne Makel
Ob sie nach den bisher gezeigten Leistungen gegen den Senegal eine Chance haben, bleibt jedoch abzuwarten. Die Senegalesen haben bisher ihre Hausaufgaben gemacht. Sowohl gegen Tunesien als auch gegen Simbabwe gewannen sie mit 2:0 und zeigten sich sowohl Offensiv als auch Defensiv als Einheit.
Der bisherige Turnierverlauf spricht demnach klar für den Senegal. Anders sieht es da schon aus, wenn man die Statistiken der vergangenen Jahre vergleicht. Beim Afrika Cup trafen die beiden Nationen bereits 1990 und 2015 aufeinander. Beide Male konnten die Algerier gewinnen und auch das letzte Freundschaftsspiel 2015 ging mit 1:0 knapp an die Algerier. Vielleicht ist für das Team von Coach Georges Leekens doch noch nicht alles verloren. Am Montagabend werden wir’s wissen.
Statistiken:
Die letzten 5 Spiele:
Senegal:
S 2:0 Simbabwe (Afrika Cup)
S 2:0 Tunesien (Afrika Cup)
S 2:0 Kongo (Freundschaftsspiel)
S 2:1 Libyen (Freundschaftsspiel)
N 1:2 Südafrika (WM-Quali)
Algerien:
N 1:2 Tunesien (Afrika Cup)
U 2:2 Simbabwe (Afrika Cup)
S 6:0 Mauretanien (Freundschaftsspiel)
S 3:1 Mauretanien (Freundschaftsspiel)
N 1:3 Nigeria (WM-Quali)
Der direkte Vergleich:
3 Siege Senegal, 1 Unentschieden, 4 Siege Algerien
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
Senegal: Diallo – Gassama, Koulibaly, Mbodji, M’Bengue – Gueye, Kouyate, Keita, Saivet, Mane – Diouf
Algerien: Asselah – Meftah, Bensebaini, Mandi, Ghoulam – Guedioura – Mahrez, Bentaleb, Brahimi – Slimani, Ghezzal
Mein Tipp:
Algerien muss am letzten Spieltag noch einmal alles raushauen, während der Senegal entspannt ins Spiel gehen kann. Das wird sich auch auf dem Platz zeigen. Algerien wird das Spiel knapp mit 2:1 gewinnen. Zum Einzug ins Viertelfinale wird es aber nicht ganz reichen.